Zurück Holocaust-Gedenktag für die Roma: Erhalten wir die Geschichte der Roma lebendig, um heute und in Zukunft ein inklusives Europa zu formen

Persecution in the Forest. The Pit (Verfolgung im Wald. Die Grube) (1994), gemalt auf Karton von Ceija Stojka (1933-2013), Roma-Künstlerin, Holocaust-Überlebende, die Zeugnis über die Lager ablegte und ihre Stimme gegen Verleugnung und Vergessen erhob sowie gegen den allgegenwärtigen Antiziganismus in Europa. Kunstwerk der Sammlung des Mucem (2018.77.1), ©Adagp, Paris 2023 ; Foto: Marianne Kuhn / Mucem. Mit freundlicher Genehmigung des Europäischen Roma-Instituts für Kunst und Kultur (ERIAC).

Persecution in the Forest. The Pit (Verfolgung im Wald. Die Grube) (1994), gemalt auf Karton von Ceija Stojka (1933-2013), Roma-Künstlerin, Holocaust-Überlebende, die Zeugnis über die Lager ablegte und ihre Stimme gegen Verleugnung und Vergessen erhob sowie gegen den allgegenwärtigen Antiziganismus in Europa. Kunstwerk der Sammlung des Mucem (2018.77.1), ©Adagp, Paris 2023 ; Foto: Marianne Kuhn / Mucem. Mit freundlicher Genehmigung des Europäischen Roma-Instituts für Kunst und Kultur (ERIAC).

Anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktags für die Roma am 2. August hat die Menschenrechtskommissarin des Europarates, Dunja Mijatović, alle Staaten dazu aufgerufen, der Hunderttausenden von Roma, die während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben verloren haben, zu gedenken und dafür zu sorgen, dass die Geschichte der Roma lebendig erhalten wird, um das Europa, in dem wir heute leben und in den kommenden Jahren leben werden, zu prägen.

„Jedes Jahr erinnert uns der 2. August an die düsteren Zeiten, in denen die Roma mit Tod, Deportation und Verfolgungen konfrontiert waren. Fast 80 Jahre später sind die Geschichte und Kultur der Roma in der europäischen Gesellschaft weiterhin kaum bekannt. Die fehlende Bildung über die Vergangenheit und Gegenwart der Roma hat zu einer Situation geführt, in der sie immer noch tagtäglich Opfer von Hass, Gewalt und allgegenwärtiger Diskriminierung sind.

In mehreren Mitgliedsstaaten des Europarates haben viele Roma nach wie vor keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, angemessenem Wohnraum und Bildung. Dies wurde in jüngster Zeit wieder in den Vordergrund gerückt, darunter im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und der Coronaviruspandemie.

Die Anerkennung der Geschichte der Roma muss den Mitgliedsstaaten als Grundlage für die Entwicklung von politischen Strategien und ihre angemessene Umsetzung dienen, um Antiziganismus, soziale Ausgrenzung, Segregation und Marginalisierung von Roma zu überwinden. Die Mitgliedsstaaten haben verschiedene Instrumente zur Verfügung, um zu gewährleisten, dass das Gedenken an die Verstorbenen weiter gepflegt wird und zu konkreten Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte der Roma führt.

In meiner Botschaft an die Abschlusskonferenz des Projekts CHACHIPEN zum Thema ‚Geschichte, Gedenken und Gerechtigkeit für Roma in Europa‘ sowie in meinem Appell anlässlich des Internationalen Tags der Roma im April 2023 habe ich die Bedeutung des Geschichtsunterrichts als eines der Instrumente zur Verhütung der Wiederholung von Menschenrechtsverletzungen unterstrichen.

Zu den weiteren Instrumenten zählen beispielsweise Investitionen in das Gedenken (d. h. insbesondere den Bau von Denkmälern und die Schaffung von Gedenkstätten, die den Roma-Opfern des Holocausts gewidmet sind), die Einrichtung von Wahrheits- und Versöhnungskommissionen, die Befähigung von Roma-Aktivistinnen und -aktivisten zur Teilnahme an der Aufarbeitung von Unrecht und die Anerkennung von Antiziganismus als spezifische Form des gegen Roma gerichteten Rassismus.

Das Gedenken vom 2. August sollte die nationalen Behörden an die Notwendigkeit erinnern, diesbezüglich entschlossen zu handeln und ein gemeinsames Narrativ der Achtung unseres gemeinsamen Erbes und der kulturellen Vielfalt für die gegenwärtigen und künftigen Generationen aufzubauen.“


 Europäischer Roma-Holocaust-Gedenktag - Erklärung von Generalsekretärin Marija Pejčinović Burić

Menschenrechtskommissarin Strassburg 1. August 2023
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