„Der 8. April ist stets eine willkommene Gelegenheit, die Roma und den Beitrag, den sie heute für unsere vielfältigen, modernen Gesellschaften leisten, zu feiern. Allerdings ist es auch ein Moment, um über die Schwierigkeiten und das Leid nachzudenken, mit dem viele Personen und Gemeinschaften konfrontiert sind, und unsere Verpflichtung zu erneuern, die zugrunde liegenden Ursachen zu bekämpfen.
An diesem Internationalen Tag der Roma sind meine Gedanken bei einer Roma-Gemeinschaft, die besonders leidet. Die anhaltende Aggression der Russischen Föderation verursacht schrecklichen Schaden. Roma sind Teil der Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die mittlerweile zu Binnenvertriebenen und zu Flüchtlingen wurden, welche die Grenzen überqueren, um sich in Sicherheit zu bringen. Bei einigen von ihnen wird die Flucht durch Sprachbarrieren und fehlende amtliche Dokumente noch erschwert. Die europäischen Länder nehmen zu Recht Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern auf, die vor dem Krieg fliehen. Ich bitte darum, dass jedes dieser Länder im Namen der Menschenrechte jeder Person, die es benötigt, Hilfe und Sicherheit anbietet.
Die Roma, die in der Ukraine bleiben, benötigen ebenfalls Unterstützung. Letzte Woche veranstaltete der Europarat eine Online-Konsultation mit Nichtregierungsorganisationen der Roma, die dort weiterhin tätig sind. Trotz der derzeitigen Bedingungen haben sich 35 Vertreterinnen und Vertreter versammelt, um über die aktuellen Herausforderungen zu diskutieren, denen ukrainische Roma gegenüberstehen. Wir stehen ihnen jetzt bei und auch, wenn der Angriff vorüber ist. Ebenso dürfen wir die allgemeineren Probleme nicht aus den Augen verlieren, mit denen europäische Roma konfrontiert sind, noch unsere Fähigkeiten, zu ihrer Lösung beizutragen. Unser Strategischer Aktionsplan für die Inklusion von Roma und Fahrenden (2020–2025) zeigt deutlich unser fortlaufendes Engagement zur Bekämpfung von Antiziganismus und zur Gewährleistung der Gleichstellung für Roma auf unserem gemeinsamen Kontinent. Mit weniger können wir uns nicht zufriedengeben.
Geschichte, Kultur und Identität der Roma sind mit der europäischen Gesellschaft verwoben. Wir sind dadurch alle stärker. Gehen wir zusammen voran, um einen Kontinent zu schaffen, der sicher, dynamisch und inklusiv ist und auf dem die Rechte jeder Person zum Nutzen aller garantiert werden.“