„In der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts muss Europa wegweisend für Freiheit und Integration bleiben. Wenn wir diesen Werten treu bleiben, wird Europa als Zivilisationsraum weiterhin eine Inspirationsquelle für andere Regionen der Erde sein. Wenn wir hingegen diese Werte aufgeben, geben wir auch uns selbst auf; das, was wir sind und was uns ausmacht, das Beste, das wir der Welt bringen können“, erklärte Seine Majestät der König von Spanien heute in seiner Ansprache vor der Versammlung.
„Ich möchte wiederholen, dass Spanien Vertrauen in das europäische Projekt hat und diesem treu ist. Trotz der Ängste und Unsicherheiten bleibt Europa ein begeisterndes Projekt und seine Anpassungsfähigkeit gegenüber Veränderungen ohne Aufgabe seiner Grundsätze ist die Garantie für eine bessere Zukunft in einer im ständigen Wandel begriffenen Welt“, fügte er hinzu.
Angesichts der Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, erklärte er: „Die getroffenen politischen Maßnahmen müssen in den Werten und Grundsätzen verankert sein, auf denen die demokratischen Systeme beruhen. Wir müssen zusammenstehen und die Rechte, Freiheiten und die Rechtsstaatlichkeit als entscheidende und unverzichtbare Elemente des politischen Europas erneut bekräftigen.“
König Felipe VI betonte, dass Spanien in seiner jüngsten Geschichte ernsthafte Probleme bewältigt habe. Einige Beispiele könnten auf globaler Ebene als Vorbild dienen.
„Unser Land ist seit vier Jahrzehnten vom Terrorismus betroffen, der seine totalitären Ansprüche gegenüber dem friedlichen Zusammenleben der Spanier durchsetzen will. Doch stattdessen haben sich die Integrität und Entschlossenheit der spanischen Gesellschaft sowie die Stärke und Stabilität der Rechtsstaatlichkeit durchgesetzt und dieses Phänomen besiegt“, hob er hervor.
Er fuhr fort, dass Europa die Verantwortung trage, „sich massiven Bewegungen von Personen, Flüchtlingen und Migranten zu stellen, die vor Krieg, Terrorismus und extremer Armut fliehen. Es ist eine moralische Pflicht, sie im Rahmen unserer Möglichkeiten aufzunehmen, damit sie ein menschenwürdiges Leben führen können“.
„Spanien will sich weiterhin für ein wohlhabendes und geeintes Europa einsetzen. Wir sind ein pluralistisches Land, in dem unsere Verfassung die Rechte und Freiheiten aller Bürger garantiert, ganz gleich in welchem Gebiet sie leben, und dabei die verschiedenen Kulturen und Traditionen, die Sprachen und eigenen Institutionen der Nationalitäten und Regionen schützt, welche die spanische Nation bilden“, erklärte Seine Majestät der König. „Spanien engagiert sich für ein angesichts der Ungleichheiten gerechteres Europa, ein Europa mit einem größeren Zusammenhalt und stärkerer Einigung, sei es innerhalb der Strukturen der Europäischen Union oder des Europarates“, so der König weiter.
Felipe VI schloss seine Rede ab, indem er auf die Feierlichkeiten zur vierzigjährigen Mitgliedschaft Spaniens in der Organisation Bezug nahm und sich wünschte, dass „nach den nächsten 40 Jahren unser größter Erfolg darin besteht, dass die Welt uns betrachtet und anerkennt, dass wir trotz aller Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, Fortschritte erzielt haben. Dass es uns gelungen ist, einen Raum und eine Zeit zu schaffen, in denen es sich zu leben lohnt“.