Das Ministerkomitee des Europarates hat eine Empfehlung verabschiedet, in der erstmalig die 47 Mitgliedsstaaten der Organisation aufgefordert werden, die Geschichte der Roma und Fahrenden in schulische Lehrpläne und Lehrbehelfe aufzunehmen.
Gedacht als wirksames Mittel zur Bekämpfung von Hass, Diskriminierung, Vorurteilen, Radikalisierung, Holocaust-Verleugnung und Revisionismus, könnte diese Empfehlung zur Berücksichtigung der Geschichte der Roma und Fahrenden in den Lehrplänen das Verständnis dafür stärken, dass diese Gemeinschaften einen integralen Bestandteil sowohl unserer nationalen als auch unserer europäischen Gesellschaften bilden.
Die Empfehlung betont die Bedeutung der Wissensvermittlung über den Völkermord und andere Verbrechen an den Roma und Fahrenden in ganz Europa, begangen vom Nazi-Regime und seinen Verbündeten. In der Empfehlung werden die Regierungen aufgefordert, Veranstaltungen in Verbindung mit dem Roma-Holocaust-Gedenken in das formelle und informelle Bildungswesen einzubauen, entweder anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktags für die Roma am 2. August, oder anlässlich eines anderen Datums aus der Geschichte des betreffenden Landes, zum Beispiel anlässlich lokaler Jahrestage im Zusammenhang mit der Inhaftierung oder der Deportation von Roma in Konzentrationslager.
Diese dunklen historischen Geschichtsabschnitte sollten aber im Unterricht ergänzt werden durch die Behandlung jener Zeiträume, in denen die Roma und Fahrenden nicht verfolgt und angegriffen wurden. Positive Darstellungen der Geschichte der Roma und Fahrenden sollen also ebenfalls in den Unterricht einfließen, zum Beispiel ihr Beitrag zum lokalen, nationalen und europäischen kulturellen Erbe, und die aktive Rolle der Roma, Sinti und Jenischen im Widerstand gegen die Nazis und den Faschismus.
(*) The term “Roma and Travellers” is used at the Council of Europe to encompass the wide diversity of the groups covered by the work of the Council of Europe in this field: on the one hand a) Roma, Sinti/Manush, Calé, Kaale, Romanichals, Boyash/Rudari; b) Balkan Egyptians (Egyptians and Ashkali); c) Eastern groups (Dom, Lom and Abdal); and, on the other hand, groups such as Travellers, Yenish, and the populations designated under the administrative term “Gens du voyage”, as well as persons who identify themselves as Gypsies. The present is an explanatory footnote, not a definition of Roma and/or Travellers.