Am 2. August 1944 wurden die verbleibenden Roma des sogenannten „Zigeunerlagers“ – etwa 3.000 Männer, Frauen und Kinder – in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau vernichtet. Der Holocaust an den Roma war ein Versuch des NS-Regimes und seiner Unterstützer, das Volk der Roma in Europa auszulöschen.
In einer Online-Videobotschaft anlässlich des 76. Jahrestags der Gräueltaten würdigt die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić, die Tatsache, dass eine zunehmende Anzahl europäischer Länder den Europäischen Tag zum Gedenken an den Völkermord an den Roma (2. August) offiziell anerkennt: „Eine bessere Zukunft kann nur auf einem soliden Verständnis der Vergangenheit aufgebaut werden“, erklärt sie.
Obgleich es keine genauen Zahlen gibt, schätzen Historiker, dass während des Zweiten Weltkriegs etwa 500.000 Roma ermordet wurden.
„Meine Gedanken sind heute bei denen, die ihr Leben verloren haben, denen, die überlebt haben, und den Gemeinschaften der Roma und Fahrenden, die fortwährend zum reichen und vielfältigen kulturellen Leben unseres Kontinents beitragen“, so die Generalsekretärin.
Die Generalsekretärin hebt hervor, dass dieses Gedenken weiterhin ein wichtiges Ereignis für den Europarat ist, und unterstreicht, wie wichtig es ist, die Erinnerung an diese Ereignisse im Unterricht weiterzugeben und der Opfer und Überlebenden des Holocausts unter den Roma zu gedenken. Sie begrüßt eine kürzlich vom Ministerkomitee verabschiedete Empfehlung, in der alle 47 Mitgliedsstaaten des Europarates dazu aufgerufen werden, die Geschichte der Roma und Fahrenden in die Lehrpläne der Schulen aufzunehmen.
Seit einigen Jahren hält der Europarat anlässlich des 2. Augusts eine Gedenkfeier auf dem Vorplatz des Palais de l‘Europe in Straßburg ab. Dieses Jahr wurde wegen der Covid-19-Krise allerdings entschieden, diese Versammlung durch die Online-Videobotschaft der Generalsekretärin zu ersetzen.
@ Jarek Praszkiewicz, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma (2018)
