„Tod ist keine Gerechtigkeit. Die Todesstrafe ersetzt Gerechtigkeit durch Rache. Dies darf nicht richtig sein – und es muss beendet werden“, erklärte Generalsekretärin Marija Pejčinović Burić in einer Podiumsdiskussion bei der Eröffnung des 8. Weltkongresses gegen die Todesstrafe, der vom 15. bis 18. November in Berlin stattfand. Zu dieser Veranstaltung kommen mehr als tausend Teilnehmende aus 120 Ländern zusammen. „Der Europarat wird weiterhin überzeugend dafür eintreten, dass die Todesstrafe nie verkündet werden sollte“, unterstrich sie.
Auf die Frage zu den Bedrohungen für die Abschaffung der Todesstrafe im Zusammenhang mit der aktuellen Situation in Europa nahm sie in ihrer Antwort Bezug auf die Praxis in Belarus und die Todesurteile, die diesen Sommer im besetzten ukrainischen Donbas verhängt wurden. „Doch hier in Europa ist das Bild bei Weitem noch nicht perfekt.“ Während die 46 Mitgliedsstaaten, aus denen sich der Europarat zusammensetzt, ein todesstrafenfreies Gebiet bildeten, betonte sie, dass „wir sogar in Gesellschaften, welche die Todesstrafe abgeschafft haben, nie unsere Arbeit zur Aufklärung der Bevölkerung darüber beenden dürfen, warum dies das Richtige war.“
Der Besuch der Generalsekretärin in Deutschland umfasste auch Treffen auf hoher Ebene mit Außenministerin Annalena Baerbock und Justizminister Marco Buschmann.