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Von Kindern selbst erzeugte Bilder und Videos mit sexuellem Inhalt: Neuer Bericht richtet Empfehlungen an Regierungen

Die Reaktion auf die Probleme durch die erhebliche Zunahme und Ausnutzung von Bildern und Videos mit sexuellem Inhalt, die von Kindern selbst erzeugt wurden, steht im Mittelpunkt des neuen Überwachungsberichts, den der Lanzarote-Ausschuss des Europarates in Rom vorgestellt hat. In dem Bericht analysiert der Ausschuss die Lage in 43 europäischen Vertragsstaaten* der Lanzarote-Konvention und beschreibt Möglichkeiten zur Verbesserung ihres Rechtsrahmens, zur Verhinderung dieser besonderen Form sexueller Ausbeutung von Kindern, zur Untersuchung und Strafverfolgung einschlägiger Fälle und zur Verbesserung der Identifizierung und des Schutzes der Opfer.

Am Überwachungsprozess waren erstmals auch Kinder direkt beteiligt: In den Überwachungsbericht sind die Ansichten von über 300 Kindern aus zehn europäischen Staaten über die Probleme durch von Kindern selbst erzeugtes Material eingeflossen, und konkrete Empfehlungen des Ausschusses beruhen auf diesen Ansichten.

Zunächst ruft der Bericht dazu auf, den Ausdruck „Material über den sexuellen Missbrauch von Kindern“ zu verwenden statt „Kinderpornografie“, da letzterer Ausdruck irreführend sein und die Schwere des Vergehens, auf den er sich bezieht, bagatellisieren oder die Schuld auf das Kind abwälzen kann. Um Kinder besser vor Ausnutzung und Missbrauch von Material, das sie selbst erzeugt haben, zu schützen, empfiehlt der Lanzarote-Ausschuss zudem bestimmte Gesetzesänderungen. Gemäß der Empfehlung des Ausschuss sollte ein eigener Straftatbestand geschaffen werden, um sexuelle Erpressung von Kindern zu bekämpfen und die wirksame Untersuchung und Strafverfolgung dieses sowie anderer sexueller Vergehen an Kindern, die mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnik begangen werden, sicherzustellen.

Der Bericht wurde bei der Konferenz auf hoher Ebene „Über den Horizont hinaus: Eine neue Ära für die Kinderrechte“ vorgestellt, die gemeinsam vom Europarat und dem italienischen Vorsitz im Ministerkomitee organisiert wurde.


 Pressemitteilung
Von Kindern selbst erzeugte Bilder und Videos mit sexuellem Inhalt: Neuer Europaratsbericht analysiert 43 Staaten und richtet Empfehlungen an Regierungen [EN]


Die wichtigsten Schlussfolgerungen [EN]

* Dieser zweite Monitoring-Zyklus betrifft diese 43 Vertragsparteien der Lanzarote-Konvention (Übereinkommen des Europarats zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch): Albanien, Andorra, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Republik Moldau, Monaco, Montenegro, Niederlande, Nordmazedonien, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russische Föderation, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakische Republik, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn, Zypern.

Europarat Strassburg 8. April 2022
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