Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT) am 17. Mai hat der Generalsekretär des Europarates folgende Erklärung abgegeben:
„Homo- und transphober Hass verbreitet sich im Internet und in der Öffentlichkeit. Angriffe auf lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und intersexuelle Personen (LGBTI) sind ein weitverbreitetes Phänomen. In Frankreich hat eine Nichtregierungsorganisation kürzlich bei homophob motivierten verbalen und körperlichen Angriffen einen Anstieg von 20 % im Jahr 2016 gemeldet. Darüber hinaus gibt es alarmierende Berichte über homo- und transphobe Entwicklungen in anderen Teilen Europas.
Ich bin besonders beunruhigt über die jüngsten Anschuldigungen im Hinblick auf Massenverfolgungen von LGBTI-Personen in der Tschetschenischen Republik der Russischen Föderation. Die Diskriminierung und Gewalt gegen LGBTI-Personen sind die schlimmste Form des Populismus. Leider werden Minderheiten zunehmend zu Sündenböcken gemacht. Dies ist gefährlich für die Demokratie. Die Behörden müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um dem ein Ende zu setzen.
Gesellschaften, die auf Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegründet sind, benötigen strenge Antidiskriminierungsgesetze, die ordnungsgemäß angewandt werden, und Maßnahmen zur Integration von Minderheiten und zum Schutz ihrer Rechte. Wir müssen auch gegen unverantwortliche politische Äußerungen vorgehen, welche die Bevölkerung zu Hass und Vorurteilen aufstacheln.
LBTI-Personen haben im Rahmen der Europäischen Menschenrechtskonvention die gleichen Rechte wie jede andere Person und wir dürfen und werden keine Gewalt und Diskriminierung ihnen gegenüber dulden.“
- Rede des Generalsekretärs bei einer Veranstaltung im Europarat im Rahmen von IDAHOT
- Pressemitteilung - Die Mitgliedsstaaten des Europarates müssen LGBTI-Personen schützen
17. Mai - Internationaler Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT)
1990 beschloss die Weltgesundheitsorganisation, Homosexualität von der Liste psychischer Störungen zu nehmen. Der Europarat hat fortwährend seine Entschlossenheit ausgedrückt, der Homophobie und Transphobie in den Mitgliedstaaten ein Ende zu setzen. Besuchen Sie die Webseite „Oute dich für Menschenrechte” auf unserem Human Rights Channel