Die Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) hat die niederländischen Behörden aufgefordert, eine Reihe weiterer Schritte zur Bekämpfung von Menschenhandel zu unternehmen und sicherzustellen, dass Menschenhandelsopfer Zugang zur Justiz haben. In ihrem dritten Bericht über die Niederlande ruft die GRETA die Behörden insbesondere dringend dazu auf, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft und zum Schutz der Opfer von Kinderhandel zu ergreifen.
In dem Bericht wird eine Reihe positiver Entwicklungen seit der letzten Bewertung der Niederlande durch die GRETA im Jahr 2018 hervorgehoben. Einschlägige nationale Gesetze und Strategien wurden weiterentwickelt, die Mittel für spezialisierte Einrichtungen wurden aufgestockt und die meisten Kommunen haben Maßnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel verabschiedet. Gleichzeitig äußert sich die GRETA besorgt über die sinkende Zahl von Ermittlungen, Strafverfolgungen und Verurteilungen wegen Menschenhandels, besonders wegen Ausbeutung der Arbeitskraft, sowie über die Dauer der Strafverfahren in Fällen von Menschenhandel.
Laut dem Bericht müssen die niederländischen Behörden insbesondere ihre Bemühungen zur Verhütung und Bekämpfung von Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft intensivieren und ihre Anstrengungen zur Ermittlung und Verfolgung solcher Fälle verstärken. Dazu gehören auch weitere Schritte zur Regulierung von Personal- und Leiharbeitsagenturen. Mehr Opfer von Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft sollten zudem in der Lage sein, eine Entschädigung von den Tätern zu erhalten, so die GRETA.
