Zurück Transformative Kraft der Bildung: universelle Werte und Erneuerung des staatsbürgerlichen Auftrags

Transformative Kraft der Bildung: universelle Werte und Erneuerung des staatsbürgerlichen Auftrags

Erneuerung des staatsbürgerlichen Auftrags der Bildung, Bildung in Not- und Krisenzeiten und Nutzung des Potenzials des digitalen Wandels in der Bildung: So lauten die Hauptthemen der 26. Ständigen Konferenz der Bildungsministerinnen und -minister des Europarates, die am 28. und 29. September in Straßburg stattfindet.

An der Konferenz nehmen Bildungsministerinnen und -minister sowie hochrangige Beamtinnen und Beamte aus 43 Mitgliedsstaaten des Europarates teil. Sie werden voraussichtlich die neue Bildungsstrategie 2030 des Europarates vorstellen, fünf Entschließungen verabschieden und dadurch die entscheidende Rolle der Bildung bei der Förderung von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit bekräftigen, die Notwendigkeit entschlossenen Handelns bei der Bewältigung globaler Probleme anerkennen, die Umsetzungsmechanismen des Europarates im Bildungsbereich stärken und die demokratische Zukunft aller Lernenden in den Mittelpunkt stellen.

In seiner Eröffnungsrede betonte der Stellvertretende Generalsekretär, Bjørn Berge, dass mehr unternommen werden müsse, um zu gewährleisten, dass junge Menschen sowohl mit einem Verständnis für Demokratie ausgerüstet sind als auch dafür, was es bedeutet, in einer solchen Demokratie zu leben, und was es bedeutet, ein Bürger oder eine Bürgerin in einer modernen Demokratie zu sein. „Wir sollten damit beginnen, uns darauf zu konzentrieren, wie wir die Beteiligung junger Menschen am demokratischen Leben und der Entscheidungsfindung fördern können. Wo sie Pluralismus, Inklusion, Nichtdiskriminierung, Transparenz und Verantwortlichkeit erfahren können“, erklärte er.

Anda Čakša, die Bildungs- und Wissenschaftsministerin Lettlands, das derzeit den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarates innehat, stellte in ihrem Grundsatzreferat Bildung in den Kontext weiter gefasster Realitäten – nämlich jenen des Platzes der Bildung im Zeitalter der Digitalisierung, der Bemühungen zur Erreichung des UN-Ziels für nachhaltige Entwicklung Nr. 4, in dessen Mittelpunkt eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle steht, sowie der Bildung in Kriegszeiten.

Russlands ungerechtfertigter und grundloser Aggressionskrieg gegen die Ukraine hat Auswirkungen auf mehr als 90 % der Schulkinder in der Ukraine und hat die europäische Bildungslandschaft als Ganzes zerstört“, sagte sie.

Zur Bewältigung bestehender und aufkommender Spannungen „ist ein stärkeres verbindliches Instrument auf europäischer Ebene nötig, um zu gewährleisten, dass die Bildung ihre einzigartige Aufgabe bei der Entfaltung der Kultur der Demokratie erfüllen kann“, so die Ministerin. „Im Hinblick auf ein neues Rahmenübereinkommen des Europarates zur Förderung von Bildung für die Demokratie in Schulen, höheren Bildungseinrichtungen und Gemeinschaften und um einen Raum für die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten bereitzustellen, die sich zu den demokratischen Werten bekennen, unterstütze ich daher nachdrücklich die Einführung eines Europäischen Raums für staatsbürgerliche Bildung.“

Die Entwicklung eines neuen Rahmenübereinkommens zur Schaffung eines „Europäischen Raums für staatsbürgerliche Bildung“ ist einer der Vorschläge, die bei der Europaratskonferenz erörtert werden.

Vor dem Hintergrund der bestehenden Realitäten sollte sich das Europa, das heute vom Europarat, einer Organisation der gemeinsamen Werte und poltischen Orientierung, repräsentiert wird, von einer ehrgeizigen Vision der Bildungstransformation, strengen, menschenrechtsbasierten Normen, einer starken intereuropäischen Zusammenarbeit und aktivem Engagement in den globalen Initiativen und Partnerschaften leiten lassen, unterstrich Čakša.

Weitere Punkte bei den Vorschlägen sind ein Pilot-Instrumentarium zur Gewährleistung von Bildungsrechten in Notsituationen und die Ausrufung des Europäischen Jahres der digitalen staatsbürgerlichen Bildung im Jahr 2025.

Die Konferenz soll dazu beitragen, die Schlussfolgerungen des 4. Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs, die Strategie 2030 des Europarates, den Strategierahmen der Generalsekretärin und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen für die Ziele der nachhaltigen Entwicklung umzusetzen.


 Weitere Informationen [EN]


 Rede des Stellvertretenden Generalsekretärs [EN]

Europarat Strassburg 28. September 2023
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