„Mit der Verkündung des Kodex der persönlichen Stellung in Tunesien am 13. August 1956 wurde der Grundsatz der Gleichheit von Mann und Frau im Bereich der Staatsbürgerschaft festgelegt. Seitdem hat Tunesien durch die Verabschiedung konkreter Maßnahmen zur Stärkung der Rolle der Frau und ihrer aktiven Teilhabe in der Gesellschaft, insbesondere auf lokaler Ebene, beträchtliche Fortschritte erzielt, vor allem in den letzten Jahren“, so Constance de Pelichy (Frankreich, EPP/CCE), Sprecherin für den südlichen Mittelmeerraum des Kongresses der Gemeinden und Regionen und Bürgermeisterin von La Ferté-St-Aubin, anlässlich des tunesischen Frauentags, am 13. August 2020 anerkennend.
Die Sprecherin des Kongresses erwähnte insbesondere das 2017 geänderte Wahlgesetz und die darin verankerte Verpflichtung zur horizontalen und vertikalen Parität, die zu 47 % Frauen in den Stadt- und Gemeinderäten und 20 % weiblichen Vorsitzenden der Räte geführt hat, darunter die Bürgermeisterin von Tunis. „Heute sticht Tunesien als Vorreiter im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter, vor allem in der arabischen Welt, hervor“, unterstrich sie und rief zu weiteren Anstrengungen auf.
„Die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter ist eine unverzichtbare Voraussetzung, nicht nur für eine echte Demokratie, sondern auch für die soziale Gerechtigkeit und die wirtschaftliche Entwicklung unserer Länder. Dieser Kampf ist allerdings noch lange nicht gewonnen, weder in Tunesien noch anderswo“, erklärte die Sprecherin und hob die zahlreichen, Hindernisse hervor, die im Hinblick auf die uneingeschränkte Beteiligung der Frauen in der Gesellschaft weiterhin bestehen.