Auf Antrag der türkischen Behörden hat das Komitee des Europarates zur Verhütung von Folter (CPT) heute den Bericht veröffentlicht, der sich mit dem Besuch einer CPT-Delegation in einigen Haftzentren für Migranten im Juni 2015 befasst.
Laut dem Bericht fand der Besuch in einer für die Türkei sehr schwierigen Phase statt: Das Land sah sich einer stetig wachsenden Zahl ausländischer Staatsangehöriger gegenüber, die vor allem aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Iran in der Türkei ankamen. Das CPT spricht den türkischen Behörden seine Anerkennung für die Maßnahmen aus: für mehr als zwei Millionen Flüchtlingen wurde für Unterkünfte, Versorgung und Schutz gesorgt.
Dem Bericht zufolge wurden der CPT-Delegation in keinem der besuchten Abschiebezentren körperliche Misshandlungen von Zentrumsinsassen durch das Wachpersonal mitgeteilt. Auch Vorwürfe körperlicher Misshandlungen durch Polizei- und Strafvollzugsbeamte seien nicht verzeichnet worden, stellt der Bericht fest.
In dem Abschiebezentrum Aydın waren die Bedingungen für die Insassen sehr gut; in den in Ankara, Istanbul-Kumkapı und Izmir besuchten Zentren dagegen wurden zahlreiche ausländische Staatsangehörige über einen längeren Zeitraum unter Bedingungen festgehalten, die als unmenschlich und erniedrigend gelten können. Dies war vor allem auf die starke Überbelegung und den Mangel an Sonnenlicht zurückzuführen. In allen besuchten Abschiebezentren nahm die CPT-Delegation eine hohe Zahl von Beschwerden entgegen, die mangelnde Produkten für die grundlegende persönliche Hygiene betrafen.