Nach einem Jahr Mitgliedschaft als Beobachterstaat ist die Ukraine der Beobachtungsstelle für den Geschichtsunterricht in Europa als Vollmitgliedsstaat beigetreten.
„Russlands groß angelegte Invasion der Ukraine hat erneut bestätigt, dass die Ansätze und Praktiken in Bezug auf den Geschichtsunterricht geändert werden müssen und wie wichtig es ist, Änderungen an den Lehrplänen und der Geschichtsschreibung vorzunehmen, da diese in den nächsten Jahrzehnten unsere Zukunft bestimmen werden. Reformen des Geschichtsunterrichts in Europa sind für die europäische Sicherheit von entscheidender Bedeutung, besonders in einer Zeit, in der der Weltfrieden bedroht ist. Wir sind überzeugt, dass die Mitgliedschaft in der OHTE einzigartige Gelegenheiten bietet, um die Verbindung zwischen Geschichtsunterricht und Friedenserziehung zu erörtern“, erklärte der ukrainische Minister für Bildung und Wissenschaft, Oksen Lisowyj, in einem Schreiben an die Generalsekretärin des Europarates.
Als Beobachterstaat, der der OHTE am 1. Juni 2023 beitrat, hat die Ukraine an einem Teil der von der OHTE durchgeführten und in Form eines Berichts veröffentlichten Untersuchung über den Stand des Geschichtsunterrichts in Europa teilgenommen. In Band 2 ist ein Länderinformationsblatt enthalten, in dem der Geschichtsunterricht in der Ukraine zusammenfassend dargestellt wird.
„Unser beiderseitiger Wunsch zur Zusammenarbeit ist nun greifbar und ich weiß, dass alle satzungsgemäßen Organe und das OHTE-Sekretariat bestrebt sind, unsere gemeinsame Arbeit weiter zu verstärken, selbst in diesem für Ihr Land weiterhin unsicheren Kontext. Mehr als je zuvor wird durch die Präsenz der Ukraine bei unserer Arbeit die Glaubwürdigkeit des Kampfs gegen die Manipulation von Geschichte gestärkt und die Idee bekräftigt, dass hochwertiger Geschichtsunterricht eine wesentliche Voraussetzung für die Schaffung einer demokratischen Kultur in unserer europäischen Gesellschaft ist“, so der Vorsitzende des Verwaltungsrats der OHTE, Alain Lamassoure, in seinem Glückwunschschreiben an den stellvertretenden ukrainischen Minister für Bildung und Wissenschaft, Mychajlo Wynnyckyj.
Auf den Jahreskonferenzen der OHTE wurde mehrfach hervorgehoben, wie wichtig eine breitere Zusammensetzung der Beobachtungsstelle ist. Die Beteiligung einer größeren Anzahl an Ländern an der Arbeit der Beobachtungsstelle wird es ermöglichen, ein vollständigeres und aufschlussreicheres Bild des Geschichtsunterrichts in Europa zu erhalten.