In einer Demokratie sollten alle Frauen und Männer gleichgestellt sein, so die Schlussfolgerung einer internationalen Konferenz, die am 1. Dezember in Kiew stattfand und auf der eine neue Regionalstudie zur Lage in den Ländern der Östlichen Partnerschaft vorgestellt wurde.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die politische Vertretung von Frauen in Ländern der Östlichen Partnerschaft (Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Ukraine, Moldau und Weißrussland). Bei der Konferenz kamen 80 Vertreter aus Parlamenten, Zentralen Wahlkommissionen, den Medien, zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie unabhängige Gleichstellungsexperten zusammen, die ihre Ansichten austauschten und über Maßnahmen und Strategien zur Förderung der politischen Vertretung von Frauen in den jeweiligen Ländern diskutierten. Die neue Studie zeigt, dass es in allen untersuchten Ländern weniger wahrscheinlich ist, dass Frauen für ein politisches Amt kandidieren und in nationale Parlamente oder kommunale Verwaltungsorgane gewählt werden. Laut der Studie entfallen in allen Ländern weniger als 20 % der Parlamentssitze auf Frauen, mit Ausnahme von Weißrussland, wo Frauen 30 % der Parlamentssitze innehaben. Stereotype Sichtweisen und Vorurteile hinsichtlich der Rolle von Frauen in der Gesellschaft zählen zu den größten Hürden für die politische Vertretung von Frauen in allen überprüften Ländern. Die Studie enthält länderspezifische und allgemeine Empfehlungen für Politiker, Abgeordnete und Regierungen.
Einige der Empfehlungen werden im Rahmen des regionalen Projekts „Wahlrecht und -verfahren reformieren und regionale Zusammenarbeit entwickeln“ umgesetzt, welches Teil des Programmatischen Kooperationsrahmens der Europäischen Union und des Europarates für die Länder der Östlichen Partnerschaft ist.