Zurück Frauen als gleichberechtigte Partnerinnen in der KI-Revolution: ein Aufruf zur Gleichstellung der Geschlechter im digitalen Zeitalter

Frauen als gleichberechtigte Partnerinnen in der KI-Revolution: ein Aufruf zur Gleichstellung der Geschlechter im digitalen Zeitalter

„Die KI- und digitale Revolution muss auch eine Revolution für die Gleichstellung der Geschlechter sein“, erklärt der Generalsekretär des Europarates, Alain Berset, im Vorfeld des Internationalen Frauentags. „Gemeinsam können wir Barrieren abbauen, um eine Zukunft aufzubauen, in der Frauen und Mädchen führend und innovativ sind und die digitale Welt vorantreiben“, fährt er fort und fordert mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Welt der KI und der Digitalisierung.

Trotz der erzielten Fortschritte sind Frauen in wichtigen digitalen Sektoren und in Entscheidungspositionen weiterhin unterrepräsentiert. Derzeit sind nur 22 % der KI-Fachleute weltweit Frauen (Weltwirtschaftsforum 2022). In Europa zeigen die jüngsten Daten ein anhaltendes Geschlechtergefälle in Forschung und Innovation: Nur 20 % der akademischen Spitzenpositionen in Wissenschaft und Technik (EU-Bericht „She Figures“, 2022) sind mit Frauen besetzt. Damit der technologische Fortschritt der gesamten Gesellschaft zugutekommt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Frauen gleichberechtigt an der digitalen Entwicklung beteiligt sind. Nur wenn Frauen in diesen Bereichen ihren vollen Beitrag leisten, können wir einen inklusiveren, innovativeren und wirkungsvolleren Fortschritt für alle erreichen.

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben, indem sie Ungleichbehandlungen aufspürt und korrigiert und die Stimmen von Frauen in der Entscheidungsfindung stärkt. Wenn sie auf verantwortungsvolle Weise entwickelt und eingesetzt wird, kann KI eine wichtige Rolle dabei spielen, den Kreislauf geschlechtsspezifischer Gewalt zu durchbrechen. Ohne Kontrolle besteht jedoch die Gefahr, dass KI und die damit verbundenen Technologien auf eine Weise eingesetzt werden, die das Leid von Frauen fortbestehen lässt, Geschlechterstereotypen verstärkt und Vorurteile verfestigt, die wir zu beseitigen suchen.

Um diesen Risiken zu begegnen, erarbeitet der Europarat derzeit eine Empfehlung über Gleichstellung und KI, die spezifische Leitlinien zur Integration von Gleichstellungs- und Nichtdiskriminierungsgrundsätzen in KI-Systeme enthält. Dadurch soll sichergestellt werden, dass KI die Gleichstellung der Geschlechter fördert und verbessert, anstatt die Diskriminierung zu verschärfen oder die Rechte von Frauen zu verletzen.

Technologiegestützte Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist nach wie vor eine gewaltige Herausforderung. Ihre schädlichen Auswirkungen gehen weit über die Frage der persönlichen Sicherheit hinaus und hindern Frauen und Mädchen an der Beteiligung am politischen und öffentlichen Leben. Um dem entgegenzuwirken, erstellt der Europarat eine Empfehlung über technologiegestützte Gewalt gegen Frauen und Mädchen, deren Schwerpunkt auf der Stärkung der Rechenschaftspflicht, der Verbesserung der Opferhilfe und dem Schutz vor durch KI erzeugten Bedrohungen wie Deepfakes und Algorithmus-Missbrauch liegt.

Die Gleichstellung der Geschlechter und die Förderung der Rechte aller Frauen und Mädchen stehen im Mittelpunkt der Arbeit des Europarates und sind ein zentrales Thema des weltweit ersten rechtsverbindlichen Vertrags in diesem Bereich: des neuen Rahmenübereinkommens über künstliche Intelligenz.

Generalsekretär Strassburg 5. März 2025
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