Die Europäische Kommission für die Wirksamkeit der Justiz des Europarates (CEPEJ) begeht am 27. Juni in La Valletta (Malta) bei einer Veranstaltung, die den Schwierigkeiten eines digitalisierten Justizsystems und Verbesserungsmöglichkeiten bei der künftigen Arbeit der CEPEJ gewidmet ist, ihr 20-jähriges Bestehen.
Die hauptsächlich durch ihren Zweijahresbericht zur Wirksamkeit und Qualität der Justiz in Europa bekannte CEPEJ trägt dazu bei, einen wirksamen, zugänglichen und hochwertigen öffentlichen Dienst der Justiz zu gewährleisten, indem die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt des Gerichtsverfahrens gerückt werden.
Die Fachkompetenz der CEPEJ umfasst zahlreiche Leitlinien und Instrumente für Gerichte und Angehörige der Rechtsberufe, darunter 16 zur Qualität und Wirksamkeit, 15 zur Mediation, 5 zur E-Justiz; mehr als 20 Kategorien von Indikatoren auf der Grundlage von mehr als 300 Fragen ermöglichen außerdem eine bessere Bewertung von Justizsystemen. Die laufende und künftige Arbeit der CEPEJ ist Teil des Aktionsplans 2022–2025 zum Thema „Digitalisierung für eine bessere Justiz“.
Eröffnet wird die Veranstaltung mit Reden der Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić, und des maltesischen Justizministers, Jonathan Attard. An der folgenden Diskussionsrunde nehmen zahlreiche Persönlichkeiten aus der Welt der Justiz teil.
Nach der Zeremonie anlässlich ihres Jahrestags beginnt die CEPEJ ihre Plenarsitzung (27. und 28. Juni). Auf der Tagesordnung steht insbesondere die Verabschiedung des CEPEJ-Bewertungsberichts 2022, der die wichtigsten Entwicklungen im Justizwesen der Mitgliedsstaaten des Europarates zeigt und im Herbst 2022 veröffentlicht wird.
Darüber hinaus werden die Ergebnisse der zweiten Auflage der „Junior-Kristallwaage der Justiz“ verkündet. Der Preis wird von der CEPEJ und der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Straßburg organisiert und richtet sich an Master-Studierende von juristischen Fakultäten. Die Teilnehmenden haben die Aufgabe, eines der Siegerprojekte der „Kristallwaage der Justiz“ zu verteidigen, dabei die innovativen Aspekte des Projekts durch rechtliche Analyse und Forschungsarbeit hervorzuheben und die mögliche Umsetzung in andere Zusammenhänge oder Länder zu untersuchen.