„Die Flüchtlingskrise ist nicht nur ein europäisches Problem und erfordert dringende und umfassende Lösungen. Dies kann nur durch ein abgestimmtes und umfangreiches Handeln mit einer Reihe von Maßnahmen in den Herkunfts-, Transit- und Zielländern gelingen“, erklärte Pedro Agramunt (Spanien, EPP/CD) bei der Eröffnung einer Aktualitätsdebatte zum Thema „Eine umfassende humanitäre und politische Antwort auf die Migrations- und Flüchtlingskrise in Europa“. „Die Zusammenarbeit mit der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union sind in dieser Hinsicht entscheidend“, fügte er hinzu.
In ihrem Redebeitrag zur Debatte vor dem Parlament sagte die Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer, Laura Boldrini, dass die derzeitige Migrationskrise auf unserem Kontinent „ein europäisches Problem ist, das kein einzelner Staat alleine meistern kann“.
„Es ist jetzt Zeit, geschlossen zu handeln. Die EU ist gerade dabei, Schritte zu einer wirklichen gemeinsamen Asylpolitik zu unternehmen. Und die Europäische Kommission versucht dafür zu sorgen, dass die Mitgliedsstaaten der EU die Notwendigkeit anerkennen, die Verantwortung zur Aufnahme von Flüchtlingen gemeinsam zu tragen“, erklärte sie weiter.
Der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, sagte in seiner Rede, dass Europa auch schon früher mit großen Flüchtlingskrisen konfrontiert war, und nannte das Beispiel der Ankunft von 200 000 Flüchtlingen in Österreich im Jahr 1956. „Europa war zu dieser Zeit viel ärmer und weniger gut organisiert. Doch wir haben es geschafft. Warum sollten wir heute nicht in der Lage sein, dieses Problem zu bewältigen?“
„Solidarität muss organisiert werden. Wenn wir nicht imstande sind, legale Wege nach Europa zu schaffen, wird die illegale Einwanderung mit allen mit ihr einhergehenden negativen Dingen, nämlich Kriminalität und Menschenhandel, weitergehen. Das wissen wir“, so Jagland abschließend.