Der vierte Václav-Havel-Menschenrechtspreis, der herausragendes Engagement der Zivilgesellschaft zur Verteidigung der Menschenrechte würdigt, wurde an die jesidische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad vergeben. Murad nahm den mit 60 000 € dotierten Preis heute im Rahmen einer Feier am Eröffnungstag der Plenarsitzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) in Straßburg entgegen.
2014 wurde Nadia Murad im Alter von 21 Jahren vom sogenannten Islamischen Staat gemeinsam mit Tausenden anderen Frauen und Kindern im Nordirak entführt. Drei Monate lang wurde sie als Sklavin gehalten und missbraucht, bis ihr die Flucht nach Deutschland gelang. Seither setzt sie sich für die Menschenrechte ein und lenkt die Aufmerksamkeit der Welt auf die Lage der Jesiden und besonders auf die sexuelle Versklavung und den Menschenhandel von Frauen und Kindern, die vom sogenannten Islamischen Staat entführt wurden. Sie war auch Kandidatin für den diesjährigen Friedensnobelpreis und wurde im September 2016 zur ersten Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen für die Würde der Opfer von Menschenhandel ernannt. (weiter ...)
- Interview with Nadia Murad
- Videospot zum Václav-Havel-Menschenrechtspreis
- Video über den Ursprung des Vaclav-Havel-Menschenrechtspreises
- Video der diesjährigen Vergabezeremonie
Siehe auch:
Dossier zum Václav-Havel-Menschenrechtspreis