Am 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz begeht der Europarat den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.
Generalsekretärin Marija Pejčinović Burić ehrte jene, die ihr Leben verloren haben.
„Heute denken wir an die Schrecken des Holocausts. Dabei ist es wichtig, uns daran zu erinnern, wie das Grauen begann. Was zur Shoah wurde, begann nicht mit körperlichen Übergriffen. Es begann mit … hasserfüllten Worten, Verleumdung und Verschwörungstheorien auf dem Nährboden antijüdischer Stimmung, die in Teilen Europas bereits lange bestand.“
Im Namen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) warnte Präsident Tiny Kox, dass Wachsamkeit nötig sei, um künftige Tragödien zu verhindern.
„Wir alle haben die Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass dies nie wieder geschehen kann und wird. Viele der Überlebenden des Holocausts haben es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, der Welt zu erzählen, was sie erlebt haben. Und es ist umso wichtiger, damit fortzufahren, als der Antisemitismus nicht mit dem Zweiten Weltkrieg endete. Ausgehend von den dunklen Ecken des Internets nehmen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus heute erneut zu. Wir müssen jetzt dringend Maßnahmen ergreifen, um dagegen vorzugehen.“
In einer Video-Botschaft anlässlich des Gedenktags würdigte der französische Präsident Emmanuel Macron das Engagement der Generalsekretärin des Europarates und der Abgeordneten der Versammlung beim anhaltenden Kampf gegen Antisemitismus.
Das italienische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit, das derzeit den wechselnden Vorsitz im Ministerkomitee innehat, erklärte: „Die Erinnerung an die Tragödie der Shoah muss uns in unseren fortwährenden Anstrengungen zum Aufbau immer inklusiverer und toleranterer Gesellschaften auf der Grundlage der vollständigen Achtung der Würde jedes Menschen leiten. Das Verständnis der Shoah und das Wissen darüber sowie die Bekämpfung jeglicher Form der Leugnung und Verzerrung dieser schrecklichen Tragödie sind unverzichtbare Elemente für die Bewahrung der Werte, auf denen die italienische Republik und das europäische Projekt gründen.“
Im Laufe des Tages werden führende Vertreterinnen und Vertreter des Europarates Kränze am Gedenkstein vor dem Palais de l’Europe niederlegen. Im Anschluss findet zu Beginn der Nachmittagssitzung der Parlamentarischen Versammlung eine besondere Veranstaltung statt.
Botschaften verschiedener Persönlichkeiten