Zurück Europäischer Tag gegen Menschenhandel: Staaten müssen dringend Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft bekämpfen

Europäischer Tag gegen Menschenhandel: Staaten müssen dringend Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft bekämpfen

Im Vorfeld des Europäischen Tags gegen Menschenhandel (18. Oktober) hat die Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) die Dringlichkeit der Bekämpfung der wachsenden Bedrohung durch Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft unterstrichen.

Die Präsidentin der GRETA, Helga Gayer, erklärte: „Bei Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft ist in allen Mitgliedsstaaten des Europarates ein Anstieg zu verzeichnen. Er betrifft eine zunehmende Zahl von Männern, Frauen und Kindern in allen Wirtschaftsbereichen, darunter Hausarbeit, nicht regulierte Sektoren und die informelle Wirtschaft. Der Europarat hat umfassende Normen festgelegt, um die Staaten bei der Bekämpfung des Menschenhandels zu unterstützen. Diese wurden kürzlich durch die Verabschiedung einer neuen Empfehlung des Ministerkomitees mit besonderem Augenmerk auf Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft weiter gestärkt.“

Die Monitoring-Berichte der GRETA zeigen, dass Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft in einer steigenden Zahl europäischer Staaten zur wichtigsten Form des Menschenhandels geworden ist; in Ländern wie Belgien, Lettland, Malta, der Republik Moldau, Portugal und dem Vereinigten Königreich fallen über 50 % der identifizierten Opfer darunter.

Armut, Arbeitslosigkeit und eine wachsende informelle Wirtschaft in Verbindung mit der Nachfrage nach billigen Arbeitskräften und Dienstleistungen sind allesamt Faktoren, die zu Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft führen. Durch die Covid-19-Pandemie und Russlands Angriff auf die Ukraine hat die Anfälligkeit für Menschenhandel zugenommen. Immer mehr Opfer werden über die Sozialen Medien rekrutiert und die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik erschwert die Ermittlung und Verfolgung von Menschenhandelsfällen weiter, wie in einem kürzlich veröffentlichten thematischen Bericht der GRETA hervorgehoben wird.


 Pressemitteilung
Europäischer Tag gegen Menschenhandel: Staaten müssen dringend Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft bekämpfen [EN]

Expertengruppe für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) Strassburg 17. Oktober 2022
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