Mai - November 2016

Zurück Europäischer Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch

Erklärung von Jürgen Ligi, Vorsitzender des Ministerkomitees des Europarates und Außenminister Estlands
Europäischer Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch

„Die Zahl der Kinder, deren Grundrechte in ganz Europa Tag für Tag verletzt werden, ist bei Weitem zu hoch. Deshalb hat Estland, das derzeit den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarates innehat, den Schutz der Kinderrechte zu einer Priorität seines Programms der vergangenen sechs Monate gemacht.

Am 18. November wird der Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch begangen. Das Ministerkomitee hat diesen Tag am 12. Mai 2015 ausgerufen, um das Bewusstsein für diese schrecklichen Verbrechen und schwerwiegenden Verstöße gegen die Rechte von Kindern zu steigern. Vielen Menschen fällt es zudem schwer, über das Thema zu sprechen. Der Europäische Tag ist darum auch eine Gelegenheit, offen darüber zu diskutieren, und trägt somit dazu bei, der Stigmatisierung der Opfer entgegenzutreten.

Für das Ministerkomitee bietet der Tag überdies einen Anlass, um die Lanzarote-Konvention zu fördern. Dieses rechtsverbindliche Instrument verpflichtet die Staaten dazu, Gesetze zur Strafbewehrung jeder Form sexuellen Missbrauchs von Kindern zu verabschieden und Maßnahmen zur Verhinderung sexueller Gewalt, zum Schutz der Kinder und zur Strafverfolgung der Täter zu treffen. Estland hat die Konvention vor Kurzem ratifiziert und ruft andere Mitgliedsstaaten ebenso dazu auf, sofern dies noch nicht geschehen ist.

Der estnische Vorsitz begrüßt die zahlreichen Initiativen und Aktivitäten, die anlässlich des Europäischen Tages organisiert werden. Wir möchten all jene, die Kontakt zu Kindern haben – seien es Lehrkräfte, Eltern, Sportbetreuer, Nichtregierungsorganisationen oder kommunale, regionale und nationale Behörden –, dazu auffordern, diesbezüglich weiterhin Sensibilisierungsarbeit zu leisten und die schreckliche Gewalt zu bekämpfen, deren Opfer Kinder noch immer werden.“

Vorsitz des Ministerkomitees des Europarates Straßburg 14. November 2016
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Zurück Konferenz in Tallin über Kinderrechte in der Migrationskrise und im digitalen Umfeld

Konferenz in Tallin über Kinderrechte in der Migrationskrise und im digitalen Umfeld

Am 3. und 4. November 2016 findet in Tallin (Estland) eine internationale Konferenz über Kinderrechte in der Migrationskrise und im digitalen Umfeld statt. Sie wird im Rahmen des derzeitigen estnischen Vorsitzes im Ministerkomitee des Europarates abgehalten.

In seiner Eröffnungsrede erklärte der estnische Außenminister Jürgen Ligi: „Kinderrechte sind eine der Prioritäten unseres Vorsitzes. Estland hat dabei den Schwerpunkt auf drei wesentliche Aspekte gelegt: Teilhabe von Kindern, Kinderrechte im digitalen Umfeld und Kinder in der Migration, welche die wichtigsten Teilbereiche der neuen Strategie des Europarates für die Rechte des Kindes sind.

Laut den jüngsten Statistiken des UNHCR waren 27 % der 333 940 Personen, die seit Beginn des Jahres 2016 auf dem Seeweg nach Europa gekommen sind, Kinder, von denen ein bedeutender Prozentsatz unbegleitete Minderjährige waren. „Aufgrund ihrer Verletzlichkeit sind Migrantenkinder ein leichtes Ziel für Ausbeutung, Menschenschmuggel und Menschenhandel“, sagte Ligi. „Es ist unsere Aufgabe, sie zu schützen und die Risiken zu verringern, welche damit sowohl für die Migrantenkinder als auch für die Gesellschaft verbunden sind.“

Der Hauptredner der Konferenz, Nils Muižnieks, Menschenrechtskommissar des Europarates, erklärte: „Eine der grundlegenden Verpflichtungen des Staates ist es, die Kinderrechte zu schützen und Entscheidungen zu treffen, in welchen sich das Kindeswohl widerspiegelt. Trotz der in dieser Richtung erzielten Fortschritte bleibt im heutigen Europa noch viel zu tun, insbesondere im Hinblick auf Migrantenkinder, die oft äußerst gefährdet sind, und um zu gewährleisten, dass Kinder befähigt werden, sich im digitalen Umfeld zu bewegen, und nicht durch dieses bedroht werden. Die Staaten müssen die Normen des Europarates in diesem Bereich entschlossener anwenden.“

Auf der Konferenz, an der Vertreter aus Wissenschaft und Praxis, Experten des Europarates, der UNICEF und anderer Organisationen, Vertreter der Behörden, Kinderbeauftragte sowie Kinder teilnehmen, werden die Lernmöglichkeiten, welche Informations- und Kommunikationstechnologien und digitale Medien bieten, die Rolle der Schule und der Eltern in diesem Prozess sowie die versteckten Risiken des „Zauberwalds“ des Internets untersucht.

Europarat Straßburg 4. November 2016
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