„Ich bin hinsichtlich der humanitären Lage in Bergkarabach und der Menschenrechte der Bevölkerung infolge der Sperrung der durch den Latschin-Korridor verlaufenden Straße seit Dezember 2022 ernsthaft besorgt. Ich erneuere meinen damaligen Appell, die Freizügigkeit entlang der Straße wiederherzustellen“, erklärte die Menschenrechtskommissarin des Europarates, Dunja Mijatović.
„Trotz meiner Appelle und jener von zahlreichen anderen internationalen Akteuren hat sich die humanitäre und menschenrechtliche Lage in dem Gebiet Berichten zufolge weiter verschlechtert, was aufgrund der anhaltenden Unterbrechung des Personenverkehrs und des Zugangs zu Lebensmittelversorgung und medizinischer Notfallversorgung vor allem die gefährdetsten Personen trifft. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das derzeit die einzige internationale Hilfsorganisation ist, die entlang des Latschin-Korridors tätig ist, hat darauf hingewiesen, dass die Bevölkerung mit einem Mangel an lebensrettenden Medikamenten und lebensnotwendigen Gütern konfrontiert ist.
Die relevanten Akteure sollten unverzüglich eine Lösung finden, um jegliche weitere Verschlechterung der sehr gefährlichen Situation zu vermeiden, der die lokale Bevölkerung ausgesetzt ist, und jenen, die humanitäre Hilfe bereitstellen, sowie jenen, die den Schutz der Menschenrechte gewährleisten, eine sichere und freie Passage garantieren. Wie bereits in meinem Memorandum von 2021 erklärt, sollten von Armenien und Aserbaidschan Anstrengungen unternommen werden, um auf dem Weg zur Versöhnung voranzuschreiten und dauerhaften Frieden für alle Menschen sicherzustellen.
Ich bekräftige mein Engagement und meine Bereitschaft, mit allen relevanten Gesprächspartnern in Dialog zu treten und nach Bergkarabach zu reisen, um die bestehenden menschenrechtlichen Herausforderungen zu bewältigen.“
