FACE - former editions
Filmpreis FACE geht an „Mediterranea" von Jonas Carpignano
Ciro Guerras „El Abrazo de la Serpiente" („Der Schamane und die Schlange") erhält Lobende Erwähnung
„Der Schamane und die Schlange" übermittelt auf klare und zugleich poetische Weise die Botschaft, dass der Kolonialismus die eroberten Völker um ihr Hab und Gut bringt, indem auf schamlose Weise ihre natürlichen Ressourcen zerstört werden. Er beraubt sie aber auch ihrer Kultur und zerstört ihre Identität. „Wenn wir die Weißen nicht zwingen, uns zu verstehen, sind wir verloren: Dann wird es das Ende von allem sein.“
Die Auszeichnung Audentia für den besten weiblichen Regisseur ging an Anca Damian („The Magic Mountain“) bei der Abschlusszeremonie des 35. Filmfestivals Eurimages in Istanbul. Neben dem Preis von 30 000 Euro in bar hat Eurimages eine Reihe weiterer Maßnahmen eingeleitet, um die Gleichberechtigung der Geschlechter in der europäischen Filmindustrie zu fördern.
Wettbewerb abgesagt
Rithy Panh erhält Filmpreis FACE für „L'image manquante" – die Lobende Erwähnung geht an „Trans X Istanbul" von Maria Binder
Der Filmpreis FACE geht an „L'image manquante" („Das fehlende Bild") des Regisseurs Rithy Panh (Kambodscha/Frankreich). Zur Begründung heißt es, der Film „zeigt persönliche Erfahrungen des Regisseurs in der Zeit der Roten Khmer und übermittelt eine klare, originelle und innovative Beschreibung eines unmenschlichen Abschnitts der kambodschanischen Geschichte. Die Erinnerung an die Vergangenheit warnt uns vor den Gefahren von Totalitarismus und Despotismus, die unweigerlich zu einer Tragödie für die Menschheit führen".
Eine Lobende Erwähnung erhält Maria Binder für „Trans X Istanbul" (Türkei/Deutschland), da der Film „einen leidenschaftlichen, persönlichen und ehrlichen Einblick in die Lebensbedingungen von Transsexuellen in der heutigen Gesellschaft gibt. Marginalisierung und Armut führen hier oft zu Prostitution. Der Film ist ein Appell, jegliche Form von Diskriminierung zu beenden und das Bewusstsein für dieses Unrecht zu heben."
Filmpreis des Europarates geht an „Syngué Sabour"
Die Jury hat ebenso entschieden, zwei Filme besonders lobend zu erwähnen: „An Episode in the Life of an Iron Picker" des bosnischen Regisseurs Danis Tanović, der eine einfache und berührende Geschichte über Armut und Diskriminierung erzählt, sowie „Jiseul" des südkoreanischen Regisseurs O Muel, der vom Koreakonflikt im Jahr 1948 handelt.