Der von der Pompidou-Gruppe vergebene Europäische Drogenpräventionspreis geht in diesem Jahr an drei Projekte aus Belgien, Polen und Litauen. Die Verleihung fand im Rahmen der Feier zum 50-jährigen Bestehen der Gruppe im Centre Pompidou in Paris statt. Die ausgezeichneten Projekte – S.A.M.E.N. (gemeinsam) aus Belgien, TripApp aus Polen und Operation Schneeball aus Litauen – wurden aus 53 nominierten Projekten ausgewählt.
Der Europäische Drogenpräventionspreis wurde von der Pompidou-Gruppe, der Drogenpolitikplattform des Europarates, erstmals 2004 ausgeschrieben und wird alle zwei Jahre vergeben, um bemerkenswerte Drogenpräventionsprojekte hervorzuheben, in die junge Menschen mit Erfolg einbezogen werden. Eine Jury aus sieben Jugendlichen (zum Zeitpunkt ihrer Ernennung zwischen 16 und 21 Jahre alt) bewertete die nominierten Projekte und sprach den Preisträgern eine Trophäe und jeweils 5.000 € zu.
Belgien
S.A.M.E.N. (gemeinsam) ist ein multidisziplinäres Projekt, das sich an junge Menschen richtet und darauf beruht, dass Verantwortung, Teilhabe und Engagement zwischen den Akteuren geteilt werden. Zu den Zielen zählen die Verringerung des Konsums legaler und illegaler Suchtmittel, die Bereitstellung von Alternativen zum Gebrauch und Missbrauch von Suchtmitteln und die Begrenzung der negativen Folgen für die Betroffenen selbst und die gesamte Gesellschaft. Das Projekt basiert auf dem „Bottom-up-Prinzip“ und der Beteiligung von Gleichgestellten und Vorbildern.
Polen
TripApp ist eine mobile Anwendung zur Schadensminimierung beim Gebrauch psychoaktiver Substanzen durch zuverlässige und glaubwürdige Informationen darüber. Sie ermöglicht den Zugang zu Ergebnissen von Analysen der Zusammensetzung von Drogen, zu Dienstleistungen zur Schadensminimierung, zu Angaben über die Erhöhung der Sicherheit beim Konsum und zu den geltenden Drogengesetzen. Durch die Anwendung kann in 15 Sprachen in Echtzeit vor Gefahren im Zusammenhang mit Drogenkonsum gewarnt und über örtliche Drogenpräventionsdienstleistungen informiert werden.
Litauen
Operation Schneeball ist ein Präventionsprogramm, das das Bewusstsein Jugendlicher für die Folgen des Konsums psychoaktiver Stoffe und deren Wirkung auf den Körper erhöhen, sie für ihre Taten, ihre Gesundheit und das Gemeinwohl verantwortlich machen und ihre psychische Widerstandsfähigkeit sowie ihre Kommunikations-, Kooperations- und Führungskompetenz fördern soll. Das Projekt zeigt durch Jugendlager und andere Aktivitäten die Wichtigkeit von Nüchternheit auf eine Weise, die von Jugendlichen akzeptiert werden kann.
