Zurück Polen: Weitere Anstrengungen im Hinblick auf den Gebrauch von Regional- oder Minderheitensprachen nötig

Polen: Weitere Anstrengungen im Hinblick auf den Gebrauch von Regional- oder Minderheitensprachen nötig

Der Sachverständigenausschuss, der die Einhaltung der Verpflichtungen im Rahmen der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen überwacht, hat heute einen Bericht veröffentlicht, laut dem Polen einen „proaktiveren“ und „strukturierteren“ Ansatz zur Förderung von Regional- oder Minderheitensprachen verfolgen muss.

Obgleich die polnische Gesetzgebung einen Rahmen für den Gebrauch von Regional- oder Minderheitensprachen in Bereichen wie Bildung, Verwaltung, Medien und Kultur bietet – und die polnischen Behörden finanzielle Unterstützung für Aktivitäten und Initiativen in den von der Charta abgedeckten Sprachen bereitstellen –, werden in dem Bericht erhebliche Lücken bei der Umsetzung der Charta festgestellt, die in Polen im Jahr 2009 in Kraft trat und für folgende Sprachen gilt: Armenisch, Belarussisch, Deutsch, Jiddisch, Karaimisch, Kaschubisch, Lemkisch, Litauisch, Romanes, Russisch, Slowakisch, Tatarisch, Tschechisch und Ukrainisch.

Auf der Grundlage der politischen und rechtlichen Situation, die zur Zeit des Besuchs des Sachverständigenausschusses in Polen im März dieses Jahres herrschte, werden in dem Bericht „offensichtliche negative Folgen“ ermittelt, nachdem Polen den Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache seit September letzten Jahres auf lediglich eine Wochenstunde reduziert hat – im Gegensatz zu den drei Stunden, die für andere Regional- oder Minderheitensprachen vorgesehen sind. Die Aufhebung dieser Maßnahme ist eine der wichtigsten Empfehlungen des Berichts.


 Pressemitteilung [EN]
Poland: More efforts needed for regional or minority language use, according to expert committee

Europarat Straßburg 31. August 2023
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