Zurück Internationaler Frauentag: #BreakTheBias beginnt mit den Männern

Generalsekretärin Pejčinović Burić unterstreicht, dass Männer mehr unternehmen sollten, um die Gleichheit des Entgelts für gleichwertige Arbeit durchzusetzen und Geschlechtergleichstellung zu erreichen
Internationaler Frauentag: #BreakTheBias beginnt mit den Männern

In einigen Mitgliedsstaaten des Europarates zeigt die Lohnentwicklung in den letzten 12 Jahren eine Verringerung des geschlechtsspezifischen Entgeltgefälles. So hat sich laut Eurostat das Gefälle in der Tschechischen Republik von über 26 % im Jahr 2008 auf weniger als 16,5 % im Jahr 2020 verringert. In Zypern betrug der Unterschied 2008 19,5 % und sank bis 2020 um mehr als die Hälfte auf 9 %.

Aber es gibt nicht nur gute Nachrichten: Im selben Zeitraum war in anderen Ländern nur wenig oder gar keine Veränderung zu verzeichnen. Und in den 27 EU-Mitgliedsstaaten war 2020 lediglich eins von drei Mitgliedern nationaler und regionaler Regierungen und Parlamente sowie von Kommunalversammlungen eine Frau.

Um die Gleichheit des Entgelts für gleichwertige Arbeit Wirklichkeit werden zu lassen, müssen Männer aktiv werden. Sei es als Kollegen, Arbeitgeber, Entscheidungsträger, Rechtsvollzieher oder Fürsprecher eines Wandels, als Brüder, Ehemänner, Väter und Söhne – sie sollten das Bewusstsein für das Entgeltgefälle stärken. Beginnen wir damit, schädliche Geschlechterstereotype und Sexismus zu bekämpfen, die oftmals zu ungleichem Arbeitsentgelt führen. Der Kampf gegen Sexismus ist eine strategische Priorität der aktuellen Geschlechtergleichstellungsstrategie des Europarates.

Der Europarat tritt ein für die Gleichheit zwischen Frau und Mann als Menschenrecht, das in vielen unserer Rechtsinstrumente verankert ist. Im letzten Jahr hat das Ministerkomitee eine Erklärung verabschiedet, in der es alle Mitgliedsstaaten aufruft, die Gleichheit des Entgelts für gleichwertige Arbeit zu garantieren, doch das kann uns nur mit stärkerer Unterstützung durch die Männer gelingen. Männer und Frauen können wirksame rechtliche Maßnahmen unterstützen, die Unternehmen zur Wahrung des Grundsatzes der Entgeltgleichheit ermahnen.

So sprach Anfang des Jahres im Vereinigten Königreich ein Arbeitsgericht der Bankangestellten Stacey Macken 2,1 Millionen Pfund (2,52 Millionen Euro) zu. Es war eine der höchsten Entschädigungssummen, die ein Arbeitsgericht in dem Land aufgrund von geschlechtsspezifischer Entgeltdiskriminierung zuerkannt hat. Das Urteil sendet die wichtige Botschaft, dass Unternehmen Diskriminierungsvorwürfe intern klären sollten, statt hohe Gerichtskosten zu zahlen.

Der Europarat kann die Mitgliedsstaaten dabei unterstützen, den Zugang zu wirksamen Rechtsmitteln für Opfer von Entgeltdiskriminierung zu sichern, die Entgelttransparenz durch Lohnvergleiche und andere Statistiken zu stärken und umfassende Strategien zur Förderung der Geschlechtergleichstellung in der Arbeitswelt umzusetzen. Gleicher und nicht diskriminierender Zugang zu Arbeitsplätzen und beruflichen Laufbahnen brächte ein Pool von Fachwissen mit einem ausgewogeneren Verhältnis der Geschlechter mit sich.

Jede Person, die arbeiten möchte, sollte die Gelegenheit haben, sich zu beweisen. Ich begrüße es, wenn eine Volkswirtschaft ein gerechtes Arbeitsentgelt für Frauen durchsetzt, denn wenn Frauen erfolgreich sind, sind wir alle erfolgreich.

Generalsekretärin Straßburg 7. März 2022
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