Zurück Ukrainische Schule in Warschau (Polen) gewinnt CEB-Preis für sozialen Zusammenhalt 2024

Bestnoten für innovativen Lehrplan, der zur Integration von Flüchtlingskindern aus der Ukraine beitragen soll
Ukrainische Schule in Warschau (Polen) gewinnt CEB-Preis für sozialen Zusammenhalt 2024

Die ukrainische Schule in Warschau, bekannt unter dem Namen SzkoUA, gewinnt den diesjährigen CEB-Preis für sozialen Zusammenhalt für ihre herausragende Arbeit zur Förderung der Integration von Flüchtlingskindern aus der Ukraine. ComActivate aus der Slowakischen Republik und Soliguide aus Frankreich wurden bei der Preisverleihungsfeier gestern Abend in Reykjavík ebenfalls gewürdigt. Die jährliche Verleihung fand am Vorabend der 57. Gemeinsamen Sitzung der CEB statt, die heute eröffnet wird.

Der mit € 45.000 dotierte Preis wurde für den „einzigartigen und herausragenden Beitrag“ zur Förderung des sozialen Zusammenhalts verliehen. Die SzkoUA – kurz für Warszawska Szkoła Ukraińska – wurde im April 2022 infolge der Aggression Russlands gegen die Ukraine gegründet und ermöglicht Flüchtlingskindern die Fortsetzung ihrer Schulausbildung, indem sie einen kombinierten ukrainisch-polnischen Lehrplan anbietet und ihren Schülerinnen und Schülern einen Doppelabschluss verleiht. Die Schule schafft ein förderliches Umfeld für die Schülerinnen und Schüler, in dem sie mit Mitschülern, die ähnliche Erfahrungen der Vertreibung gemacht haben, in ihrer Muttersprache gemeinsam lernen können. Gleichzeitig wird ihre Integration in die lokale Gemeinschaft erleichtert, indem sie in die polnische Sprache, Geschichte und Kultur eingeführt werden.

„Diese Auszeichnung ist der nächste Schritt unserer Schülerinnen und Schüler nach Europa. Indem sie im Rahmen des polnisch-ukrainischen Lehrplans lernen und gleichzeitig ihre ukrainische Identität bewahren, werden unsere Kinder zur Brücke der Ukraine nach Europa“, so die Direktorin der SzkoUA, Oksana Kolesnyk.

Da viele Kinder durch die Flucht vor dem Krieg unter Traumata und Stress leiden, bietet die Schule Zugang zu psychologischer Betreuung und trägt so zum psychischen Wohlbefinden ihrer Schülerinnen und Schüler bei. Darüber hinaus erleichtert das Projekt durch die Beschäftigung von Lehrkräften, die selbst Flüchtlinge sind, auch deren soziale Integration und gewährt ihnen finanzielle Sicherheit.

„Diese Auszeichnung gibt Hoffnung, dass sich ukrainische Kinder weiterhin darauf verlassen können, dass Europa ihnen Aufmerksamkeit widmet und dass Europa sie nicht vergessen wird“, bemerkte die stellvertretende Direktorin der SzkoUA, Antonina Michałowska.

„Herzlichen Glückwunsch an die SzkoUA zu ihrer bemerkenswerten Arbeit zur Förderung der sozialen Inklusion geflüchteter ukrainischer Schülerinnen und Schüler in Warschau. Die CEB ist stolz auf die Unterstützung dieser Initiative, die unseren Auftrag verkörpert, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und den Bedürfnissen der am stärksten gefährdeten Gruppen zu dienen“, erklärte der Gouverneur der CEB, Carlo Monticelli.

Finalisten

Bei der Feier zur Verleihung des CEB-Preises wurden auch zwei Finalisten ausgezeichnet: Soliguide und ComActivate erhalten jeweils € 5.000.

Soliguide ist ein französisches Projekt, das eine Online-Plattform anbietet, auf der nützliche Orte und Dienste wie Tafeln, Gesundheitsdienste und Rechtsberatungszentren für in prekären Verhältnissen lebende Menschen in Frankreich und Spanien aufgelistet sind.

ComActivate ist ein slowakisches Projekt, das die Energiearmut in Mittel- und Osteuropa bekämpft, indem es die Energieeffizienz in Wohngebäuden verbessert und dabei vor allem gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie älteren Menschen und Alleinerziehenden hilft.

Über den CEB-Preis

Mit dem 2020 ins Leben gerufenen CEB-Preis für sozialen Zusammenhalt werden Projekte ausgezeichnet, die einen wesentlichen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt leisten. Im Jahr 2024 wurde das Preisgeld auf € 45.000 erhöht, gegenüber € 25.000 im Jahr 2023. Zusätzlich erhalten zwei Finalisten jeweils einen Preis in Höhe von € 5.000.

Die Preisträger und Finalisten werden von einer internationalen Expertenjury aufgrund der Kriterien Wirkung, Nachhaltigkeit und Innovation/Reproduzierbarkeit ausgewählt. Dieses Jahr führte der Generaldirektor für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit des Europarates, Christos Giakoumopoulos, den Vorsitz der Jury. Die Jury setzte sich zusammen aus:

  • Ornella D’Amico, Stellvertretende Generalsekretärin, Finance in Common
  • Guillaume Capelle, Gründer von SINGA und CALM
  • Thomas Marois, Dozent für Entwicklungsstudien, SOAS University of London
  • Tomáš Boček, Vize-Gouverneur für die Zielgruppenländer, CEB
CEB Strassburg 7. Juni 2024
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