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Jugendgipfel des Europarates – 15.-16. Mai 2005, Warschau (Polen)

Der Jugendgipfel

Der Jugendgipfel des Europarates findet parallel zum Gipfel der Staats- und Regierungschefs des Europarates am 15. und 16. Mai 2005 im polnischen Parlament statt. Terry Davis, Generalsekretär des Europarates, und führende Persönlichkeiten der polnischen Politik nehmen an der Eröffnung am 15. Mai teil.
Unter anderem soll eine Erklärung zu einer von Jugendlichen und für Jugendliche organisierten europäischen Kampagne verabschiedet werden, die sich gegen Rassismus und Intoleranz wendet und Vielfalt und Partizipation fördern möchte. Sie soll dem Gipfel der Staats- und Regierungschef vorgelegt werden, um deren Unterstützung zu finden.

Worum geht es bei dem Jugendgipfel?

Der Gipfel soll jungen Menschen die Gelegenheit geben, ihre Meinung zu äußern und ihre eigene Perspektive darzulegen zu den Schlüsselthemen des Gipfels der Staats- und Regierungschefs: Zu Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit – den drei Pfeilern des Europarates – sowie zu den Handlungsprioritäten der Organisation und den Erwartungen der jungen Leute im Hinblick auf das zukünftige Aktionsprogramm des Europarates im Jugendbereich.

Außerdem eröffnet der Gipfel Jugendorganisationen eine einzigartige Möglichkeit, an der Entscheidungsfindung und der Konstruktion eines von gemeinsamen Werten bestimmten Europas von morgen teilzunehmen. Sie können beim Gipfel für eine von den Regierungen zu tragende Jugendpolitik eintreten und ihre Ideen direkt an die Entscheidungsträger weiterleiten.

Wer sind die Teilnehmer?

Teilnehmen werden rund 100 junge Vertreter der Zivilgesellschaft, von Nicht-Regierungsorganisationen, politischen und religiösen Jugendorganisationen sowie von Minderheiten- und Studierendenvereinigungen aus den 48 Vertragsstaaten der Kulturkonvention des Europarates.

Wer sind die Organisatoren?

Die Vorbereitungsgruppe zur Organisation des Jugendgipfels umfasst Vertreter:

- der polnischen Ministerien für Erziehung und Auswärtige Angelegenheiten;

- des Europäischen Jugendforums, das 93 Jugendorganisationen (nationale Jugendräte und internationale, nicht regierungsgebundene Jugendverbände) aus den Ländern des Europaratesrates und der Europäischen Union umfasst;

- des Beirates der Europarats-Direktionen für Jugend und Sport, bestehend aus 30 Vertretern von Organisationen und nicht regierungsgebundenen Jugendnetzwerken;

- des Sekretariats der Europarats-Direktion für Jugend und Sport;

- des Informationsbüros des Europarates in Warschau;

- der polnischen Agentur für das EU-Jugendprogramm;

- polnischer Studierendenvertretungen.

Überblick über die Veranstaltungen im Rahmen des Jugendgipfels:

Als Rahmenprogramm des Gipfels planen polnische Europaorganisationen eine ganze Reihe von Aktivitäten unter dem Motto “Jugend-Europa-Zukunft”. Diese Aktivitäten zielen darauf ab, eine Brücke zwischen Bürgern und Politikern zu bauen und eine Debatte über die Zukunft Europas und der Europäer zu  eröffnen. Das Programm umfasst:

Samstag, 14. Mai 2005

- ein Seminar mit dem Titel „Europa und die transatlantischen Beziehungen in 20 Jahren”, organisiert von der Konrad-Adenauer-Stiftung;
- ein Seminar mit dem Titel „B.U.T. – warum nicht die EU?” (B. steht für Belarus, also für Weißrussland, U. für die Ukraine und T. für die Türkei), organisiert vom Forum of Young Diplomats;
- ein Seminar mit dem Titel „Welche Zukunft hat die Demokratie, wenn junge Leute Wahlen und politischer Partizipation fernbleiben?“, organisiert vom Institute for Public Affairs;

- ein Seminar mit dem Titel „Wer interessiert sich für die Verfassung für Europa?”, organisiert von der Polish-American Freedom Foundation;

- Aktivitäten der Heinrich-Böll-Stiftung;

- ein Trainingsprogramm zur Demokratieerziehung, organisiert von der polnischen Agentur für das Jugendprogramm der EU vom 11. bis zum 15. Mai, in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsabkommen des Europarates und der Europäischen Kommission über die Ausbildung junger Führungspersönlichkeiten und offen für andere polnische Teilnehmer am 14. Mai. Auch eine Wanderausstellung über den europäischen Freiwilligen Dienst wird am 14. Mai in Warschau ankommen;

- Aktivitäten über Geschichte und Korruption, organisiert vom Zentrum für Demokratieerziehung;

Diese Aktivitäten finden untertags in verschiedenen Tagungsräumen des Sejm statt und werden während einer Abschlussdiskussion in der Senatskammer von Delegierten jeder Aktivität zusammengefasst. Diese Zusammenfassungen werden dem Jugendgipfel präsentiert;

- ein Seminar zur “Europäischen Identität”, organisiert von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Verbindung mit dem Deutsch-Polnischen Jahr (muss noch bestätigt werden);

- eine Tagung in thematischen Arbeitsgruppen des NGO-Verbindungsausschuss des Europarates (Universität von Warschau) und ein Besuch beim Mahnmal des Warschauer Ghettos;

- Veranstaltungen des Vereins von Kindern und Jugendlichen “Szanza” zum Start der polnischen Ausgabe von Compass in Warschau und simultan in 32 polnischen Einrichtungen (nationale Lehrer-Fortbildungszentren);

- zwei hochrangige Panels: eins mit den Außenministern von Deutschland, Polen und der Ukraine; ein weiteres mit europäischen Intellektuellen; gemeinsam organisiert vom Europarat und dem Außenministerium (Belvedere);

- Aktivitäten der Polish American Ukrainian Foundation für junge Ukrainer.

Sonntag, 15. Mai 2005

Die traditionelle Schuman-Parade, organisiert von der polnischen Robert-Schuman-Stiftung, ist dieses Jahr dem Europarat gewidmet und wird durch die Hauptstraßen des Gebietes Marienstadt ziehen, bevor es dann ins Europäische Dorf im Stadtzentrum geht. Verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen haben in dem Dorf einen Stand, etwa die Pfadfinder, das Europäische Jugendforum, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die polnische Agentur für das EU-Jugendprogramm, das Zentrum für Demokratieerziehung und der Europarat. Im Jahr 2004 hat dieses pro-europäische Straßenfest zwischen 10.000 und 12.000 Menschen auf die Straße gebracht.

Abends findet ein Freiluft-Konzert statt, bei dem polnische, deutsche und ukrainische Bands auftreten und das Polnisch-Deutsche sowie das Polnisch-Ukrainische Jahr – beginnend am 1. April – feiern.

Das Zentrum für Demokratieerziehung, bestehend aus 15 auf diesem Gebiet aktiven Nicht-Regierungsorganisationen, wird 100 Projekte über die Teilnahme junger Leute am demokratischen Prozess ausstellen, die in nationalem Rahmen ausgewählt wurden (Räumlichkeit wird noch bekannt gegeben).

Die Akademie der Schönen Künste wird Ausstellungen zu den Kunstausstellungen des Europarates, zum 25. Jubiläum der Solidarnosc-Bewegung und von Künstlern aus der Ukraine, aus Moldawien, Rumänien und Polen zeigen.

Das Programm, das das Informationsbüro des Europarates gemeinsam mit der Stadt Warschau und dem Außenministerium ausgearbeitet hat, beinhaltet:

- Lesungen bekannter Persönlichkeiten, organisiert von in Warschau ansässigen Kulturinstituten und von der Universität;

- Aktivitäten in Zusammenarbeit mit den 22 Informationsbüros des Europarates, um den Gipfel außerhalb Polens wiederzugeben;

- die Veröffentlichung von Publikationen zu Polen und dem Europarat, zum Beispiel ein Buch zur Rechtsprechung zur Europäischen Menschenrechtskonvention (im Europäischen Dorf);

- Kino-, Jazz- und Museumsnächte, ein Klezmer-Konzert, klassische Musikdarbietungen.