Hintergrund
Zwei Umweltschützer, Helen Steel und David Morris, setzten sich in einem Prozess, der zum längsten in der englischen Geschichte wurde, gegen den Fastfood-Giganten McDonald’s durch.
Steel und Morris waren Mitte der 80er-Jahre Teil der basisdemokratischen Kampagne gegen McDonald’s. Die Aktivistengruppe druckte und verteilte eine Broschüre, in der sie den Konzern der Umweltzerstörung beschuldigte.
McDonald’s engagierte Privatdetektive und schleuste sie in die Gruppe ein, um herauszufinden, wer für die Produktion der Broschüre und die Organisation der Kampagne verantwortlich war. Das Unternehmen strengte daraufhin ein Verleumdungsverfahren gegen Steel und Morris an.
Steel und Morris bestritten die Veröffentlichung der Broschüre und machten geltend, dass sie nicht diffamierend sei. Sie beantragten Prozesskostenhilfe, um ihre Kosten zu decken, doch ihr Antrag wurde abgewiesen, weil für Verleumdungsverfahren im Vereinigten Königreich keine Prozesskostenhilfe zur Verfügung stand.
Zu diesem Zeitpunkt war Steel Teilzeitangestellte in einer Bar und Morris ein Alleinerziehender, der einen kleinen Sohn großzog. Sie konnten es sich nicht leisten, sich bei dem Prozess und der Berufung wirksam vertreten zu lassen, trotz einiger öffentlicher Unterstützung. McDonald’s hatte dagegen ein professionelles Rechtsteam.
Nach einem 313-tägigen Prozess machte ein Richter einen Schadenersatzanspruch zugunsten von McDonald’s geltend. Ein Berufungsgericht erachtete einige der Behauptungen der Broschüre für wahr und reduzierte die Schadenssumme.