Hintergrund
Loreta Valiulienė war 25 Jahre alt, als sie bei den Behörden die häusliche Gewalt durch ihren Lebensgefährten anzeigte. Sie gab an, er habe sie gewürgt, an den Haaren gezogen, ins Gesicht geschlagen und am ganzen Körper getreten.
Frau Valiulienė legte konkrete Beschreibungen der Zwischenfälle und die Namen von Zeugen vor. Dessen ungeachtet versäumte es der Staatsanwalt wiederholt, ordnungsgemäß zu ermitteln, und er versuchte, die Ermittlungen einzustellen. Diese Versuche wurden durch einen Richter unterbunden. Die Verzögerungen in dem Fall bedeuteten jedoch, dass die Strafverfolgung schließlich die zeitliche Frist überschritt.
Frau Valiulienė argumentierte, die Untätigkeit der Behörden habe ihr Gerechtigkeit verweigert und ihrem Lebensgefährten Straffreiheit gegeben, weitere Gewalthandlungen vorzunehmen.