Hintergrund
Frau B wurde in ihrer Geburtsurkunde als Mann eingetragen, nahm aber bereits im jungen Alter weibliche Verhaltensweisen an. Belastet durch ihre Gefühle bezüglich ihrer Identität, litt sie an Depressionen. Nachdem sie in ein Krankenhaus eingeliefert worden war, verschrieben ihr die Ärzte eine Therapie mit weiblichen Hormonen. Dies führte zur Entwicklung von Brüsten und einer Verweiblichung ihres Erscheinungsbildes, in deren Folge sie sich als Frau kleidete. Frau B unterzog sich außerdem einer Behandlung zur Entfernung ihrer männlichen Genitalorgane und ersetzte sie durch weibliche.
Frau B ging eine Beziehung mit einem Mann ein und wünschte diesen zu heiraten. Dies war ihr allerdings nicht möglich, weil sich die Behörden weigerten, sie als Frau zu registrieren. Diese Weigerung hinderte sie auch an Grenzübertritten, Identitätsüberprüfungen, Bewerbungen für Jobs oder alltäglichen Transaktionen, bei denen ein Nachweis der Identität erforderlich ist, ohne die Diskrepanz zwischen ihrem rechtlichen Geschlecht und ihrem augenscheinlichen Geschlecht zu offenbaren.