Hintergrund
Ingrid Hoffmann war eine Zeugin Jehovahs. Als sie und ihr Ehemann sich scheiden ließen, entschied ein Gericht, Ingrid das Sorgerecht für die zwei Kinder des Paares zu übertragen. Das Gericht, das sich auf die Expertenmeinung eines Kinderpsychologen stützte, stellte fest, Ingrid habe eine stärkere emotionale Bindung zu den Kindern und eine Trennung würde emotionalen Schaden verursachen.
Diese Entscheidung wurde jedoch vom Obersten Gericht verworfen. Das Oberste Gericht akzeptierte zwar die Annahme, dass sich in der Regel die Mutter am besten um die junge Kinder kümmern könnte. Das Gericht entschied jedoch, diese Annahme fände keine Anwendung auf diesen Fall, da die Mutter Zeugin Jehovas sei und ihr Glaube schädliche Folgen für das Wohl der Kinder haben könnte. Sie verlor das Sorgerecht für ihre Kinder, das auf den Vater übertragen wurde.