Hintergrund
Valdis Jasinskis war gehörlos. Er befand sich in der Nähe einer Studentenparty, als er gestoßen wurde und eine Treppe hinab stürzte. Als die Polizeibeamten eintrafen, wurden sie informiert, dass der Mann behindert war, er das Bewusstsein verloren hatte, nachdem er mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen war, und dass ein Krankenwagen unterwegs sei.
Die Polizeibeamten nahmen Herrn Jasinskis jedoch mit zur Polizeiwache. Da sie ihn für betrunken hielten, sperrten sie ihn in eine Ausnüchterungszelle. Herr Jasinskis klopfte eine Zeitlang an die Tür und an die Wände seiner Zelle, bevor er sich schlafen legte. Er konnte jedoch mit den Polizeibeamten nicht kommunizieren, weil keiner von ihnen die Zeichensprache beherrschte und sie ihm seinen Schreibblock weggenommen hatten.
Sieben Stunden nach der Festnahme von Herrn Jasinskis versuchten die Beamten, ihn zu wecken, was aber nicht gelang. Nach weiteren sieben Stunden wurde ein Krankenwagen gerufen, um ihn in eine Klinik zu bringen, die Besatzung weigerte sich aber, ihn mitzunehmen, da sie dachten, er „simuliere" nur.
Valdis Jasinskis wurde schließlich nach einigen Stunden doch noch in eine Klinik gebracht, verstarb aber kurz darauf.
Valdis Vater Aleksandrs Jasinskis reichte Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein.