Hintergrund
Seit Jahren lebte Natalija Garnaga mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihrem Halbbruder zusammen. Sie wollte sich enger mit ihrer Stieffamilie verbinden, indem sie den Nachnamen ihres Stiefvaters und einen von seinem Vornamen abgeleiteten Vatersnamen annimmt. Garnagas Stiefvater heißt Jurij, sodass ihr Vatersname gemäß der ukrainischen Tradition Jurijiwna lauten würde.
Doch als Garnaga bei ihrem örtlichen Einwohnermeldeamt die Änderung ihres Vatersnamens beantragte, wurde der Antrag abgelehnt. Die Behördenmitarbeitenden teilten ihr mit, dass sie ihren Vatersnamen nur dann ändern kann, wenn ihr entfremdeter leiblicher Vater seinen Namen ändert.
Garnagas Berufungen vor den ukrainischen Gerichten wurden zurückgewiesen. Sie beschloss, ihren Fall vor den Straßburger Gerichtshof zu bringen.