Larissis und Andere gegen Griechenland  | 1998

Gerechtigkeit und Reformen, nachdem Luftwaffenoffiziere strafrechtlich für ihre religiösen Aktivitäten verurteilt wurden

Hintergrund

Dimitrios Larissis, Savvas Mandalarides und Ioannis Sarandis waren Offiziere der griechischen Luftwaffe. Sie waren außerdem Mitglieder der Pfingstgemeinde, deren Mitglieder die Pflicht haben, mit anderen über ihr Verständnis des christlichen Glaubens zu sprechen und sie aufzufordern, ihrer Kirche beizutreten.

Die drei Luftwaffenoffiziere wurden wegen Missionierens für ihre Religion angeklagt, was als Straftat behandelt wurde. Sie wurden alle zu einer Bewährungsstrafe von mehr als einem Jahr verurteilt.

Männer trugen dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ihren Fall vor und behaupteten, ihre Verurteilung, weil sie einfach nur mit Anderen über ihre Religion gesprochen hätten, sei unfair gewesen.

Urteil des EGMR

Der Gerichtshof entschied, es könne durchaus angemessen sein, die Offiziere wegen Förderung ihrer Religion bei ihnen unterstehenden Soldaten einer Disziplinarmaßnahme zu unterziehen, aber ihre Strafverfolgung für eine Diskussion ihres Glaubens im Zivilleben habe ihr Recht auf Religionsfreiheit verletzt.

Nachbereitung

Das Gesetz wurde geändert, so dass die betroffenen Offiziere die Einträge in ihrer Strafrechtsakte löschen lassen konnten.

In Folge dieses Falles und weiterer Fälle stellte die griechische Regierung sicher, dass in Zukunft keine ähnlichen Strafverfolgungen stattfinden werden. In einem Bericht sechs Jahre nach dem Urteil bestätigte die griechische Regierung, dass es keine weiteren Fälle dieser Art gegeben habe.

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