Hintergrund
C. stellte fest, dass sie kurz nach der Beendigung einer Chemotherapie wegen einer seltenen Krebserkrankung schwanger war. Sie hatte Angst vor den Auswirkungen, welche die Schwangerschaft auf ihre Gesundheit haben könnte.
Damals war Abtreibung in Irland eine Straftat, obwohl ein Gerichtsentscheid das Recht einer Frau auf Abtreibung für den Fall festgestellt hatte, dass ihr Leben wegen der Schwangerschaft in Gefahr war.
C. erklärte, dass sie von Ärzten keine angemessenen Informationen bezüglich der mit ihrer Schwangerschaft verbundenen Risiken erhalten konnte. In der Überzeugung, dass sie ihr Recht auf Abtreibung in Irland nicht geltend machen könnte, reiste C. 2005 zur Durchführung nach England.
Gemeinsam mit zwei anderen Frauen, A. und B., beschloss C., den Fall vor den Straßburger Gerichtshof zu bringen. A. und B. waren ebenfalls – alleine und geheim – 2005 wegen Abtreibungen nach England gereist.
Die drei Frauen machten geltend, dass sie durch Irlands Abtreibungsverbot stigmatisiert und erniedrigt würden und es eine Gesundheitsgefahr und in C.s Fall eine Gefahr für ihr Leben darstellt.