Hintergrund
Im Jahr 2009 wurde Rafi Sakir in einem Teil der Athener Innenstadt, die für rassistische Angriffe bereits bekannt war, von einer bewaffneten Bande brutal niedergestochen und geschlagen.
Als Sakir vier Tage später das Krankenhaus verließ, nahm ihn die Polizei sofort fest und ordnete seine Ausweisung an, da er keine Aufenthaltsgenehmigung hatte.
Sakir war nach Griechenland gekommen, weil er vor politischer Verfolgung in Afghanistan geflohen war. Er hatte versucht, Asyl zu beantragen, erklärte jedoch, dass er keinen Zugang zu den zuständigen Diensten hatte.
Trotz seines schlechten Gesundheitszustands nach dem Angriff erhielt Sakir keine medizinische Versorgung, während er in einer schmutzigen, überbelegten Polizeizelle festgehalten wurde – obwohl das ärztliche Fachpersonal erklärt hatte, er solle zwecks Kontrolluntersuchungen ins Krankenhaus zurückkehren.
Sakir wurde erst nach neun Tagen Haft ins Krankenhaus gebracht und am nächsten Tag aus dem Polizeigewahrsam entlassen.
Die Polizei forderte Sakir nicht auf, eine Aussage dazu zu machen, was geschehen war, oder die Identität von zwei Personen zu bestätigen, die laut Zeugen den Angriff ausgeführt hatten.
Im Jahr 2012 stellte die Polizei die Ermittlungen zu dem Vorfall ein, nachdem sie die Täter nicht finden konnte. Niemand wurde für den Angriff auf Sakir je verurteilt.