Hintergrund
Ruža Jeličić war Bürgerin des ehemaligen Staates Jugoslawien. In den 1970er und 1980er Jahren lebte und arbeitete sie in Deutschland, um Geld anzusparen. Sie zahlte ihre Ersparnisse in D-Mark auf ein Bankkonto in ihrem Heimatland ein.
Frau Jeličić kehrte in ihr Land zurück, um von dem Geld zu leben, das sie verdient hatte. Ende der 1980er Jahre erlebte das ehemalige Jugoslawien jedoch eine Finanzkrise. Angesichts des drohenden Zusammenbruchs des Bankensystems wurde ein Gesetz verabschiedet, das Privatpersonen verbat, Geld von Konten abzuheben, die in ausländischen Währungen geführt wurden. Zusammen mit Tausenden anderer Personen verbot man Frau Jeličić, über ihre Ersparnisse zu verfügen.
Laut Frau Jeličić brachte der Verlust ihres Geldes sie in schwere finanzielle Not. Ihr Ehemann starb, und sie arbeitete nicht mehr, aber sie hatte, nachdem ihr Devisenkonto gesperrt worden war, keine Rente.
1998 ordneten die Gerichte an, die Bank müsse Frau Jeličić ihr Geld auszahlen. Die Bank weigerte sich aber, der Anordnung des Gerichtes nachzukommen, und die Behörden weigerten sich, diese durchzusetzen. Das Geld wurde später zu einer öffentlichen Schuld, aber die Behörden weigerten sich, diese zurückzuzahlen.