Hintergrund
Hunderte Arbeiter aus Bangladesch wurden angeworben, um Erdbeeren auf einem Bauernhof in Manolada, Griechenland, zu pflücken. Ihnen war ein Lohn von 22 Euro pro Tag versprochen worden. Sie arbeiteten einige Monate jeden Tag von 7 bis 19 Uhr ohne Bezahlung unter der Aufsicht bewaffneter Wachleute.
Die Arbeiter gingen in Streik und forderten ihren Lohn ein. Ihre Arbeitgeber weigerten sich und drohten ihnen mit Haft und Abschiebung. Die Arbeitgeber warben sodann neue Migranten an. Die alten Arbeiter fürchteten, dass man sie nie bezahlen würde. 100 bis 150 Arbeiter gingen auf ihre Arbeitgeber zu, um ihre Löhne einzufordern. Eine der bewaffneten Wachleute eröffnete das Feuer und verletzte 30 Arbeiter schwer.
Die Arbeitgeber und die zwei bewaffneten Wachleute wurden verhaftet und angeklagt. Sie wurden jedoch vom Menschenhandel freigesprochen und lediglich wegen gefährlicher Körperverletzung und widerrechtlicher Anwendung von Schusswaffen verurteilt. Sie wurden zur Zahlung von Entschädigungen einiger der Arbeiter verurteilt, die sich aber auf lediglich 43 Euro pro Opfer beliefen.
Über 40 Arbeiter reichten Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein.