Hintergrund
Miguel Castells war Anwalt und Mitglied des spanischen Senats. 1979 schrieb er einen Artikel, in dem er behauptete, die Behörden hätten in einer Serie von Mordfällen keine ordentlichen Ermittlungen durchgeführt, die mutmaßlich von rechtsextremistischen Gruppen begangen wurden. Laut Herrn Castells war den extremistischen Gruppen Straffreiheit garantiert worden, bevor sie die Taten begingen.
Herr Castells wurde wegen Beleidigung der Regierung verklagt. Mehrere Male während der Strafverfolgung bot Herr Castells an, seine Anschuldigungen zu beweisen. Die spanischen Gerichte entschieden jedoch, ihm sei nicht gestattet, diese Beweise einzubringen, weil laut spanischem Recht eine Person wegen Beleidigung der Institutionen des Landes schuldig gesprochen werde könne, selbst wenn seine Anschuldigungen wahr seien.
Herr Castells wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt und erhielt ein zeitweiliges Verbot, öffentliche Ämter zu bekleiden oder einem Beruf nachzugehen.