Hintergrund
Vasile und Paul Tătar, Vater und Sohn, lebten nahe einer Goldmine in der Stadt Baia Mare, dem Schauplatz einer der schlimmsten Umweltkatastrophen in der modernen Geschichte.
Am 30. Januar 2000 ereignete sich nach einem Dammbruch ein massiver Zyanidaustritt bei der Mine. Das Unternehmen, das die Anlage betreibt, verwendete Zyanid bei seinem Extraktionsverfahren.
Die Wasserläufe Mitteleuropas – von der Theiß bis zur Donau – wurden mit Giftstoffen überflutet. Nach Schätzungen Ungarns verendeten durch das Leck 1.000 Tonnen Fische.
Nach dem Unfall erteilte die rumänische Regierung dem in Baia Mara tätigen Unternehmen neue umweltrechtliche Genehmigungen. Sie gestattete es dem Unternehmen, weiterhin Chemikalien in dem Becken zu deponieren, wo der Damm gebrochen war.
Nach Überzeugung von Vasile Tătar gefährdete die Deponierung und Verwendung von Zyanid die Gesundheit der örtlichen Bevölkerung. Er behauptete, dass sein Sohn Paul wegen der toxischen Abwässer Asthma entwickelt hatte.
Vasile brachte Beschwerden bei den Behörden ein, um zu erreichen, dass dem Unternehmen die Betriebsgenehmigung entzogen wird und Maßnahmen gegen das Unternehmensmanagment ergriffen werden. Seine Beschwerden wurden abgewiesen.