Hintergrund
Zu sowjetischer Zeit wurden die meisten Menschen in Moldawien systematisch als Personen mit moldawischer Abstammung eingetragen.
Mihai Ciubotaru ist Schriftsteller und Professor für Französisch. Er lebte in Chisinau. Seine Eltern wurden in einem Gebiet geboren, das damals zu Rumänien gehörte. Später wurde dieses Gebiet jedoch Teil der Sowjetunion und liegt nun in der heutigen Republik Moldau. Herr Ciubotaru und seine Eltern wurden alle von den sowjetischen Behörden als ethnische Moldauer eingetragen.
2002 beantragte Herr Ciubotaru, seine Eintragung von „Moldawisch” zu „Rumänisch” zu ändern. Sein Antrag wurde sowohl von den staatlichen Stellen als auch den Gerichten abgelehnt. Begründet wurde dies mit dem Hinweis, die Eltern von Herrn Ciubotaru seien nicht als rumänisch-stämmig eingetragen gewesen. Laut den Behörden stehe Herrn Ciubotaru kein Weg offen, diese Dokumente anzufechten und eine andere Identität eintragen zu lassen.