Hintergrund
Die serbische Polizei nahm 2008 Fabian Gjini wegen Verdachts der Verwendung einer gefälschten Banknote fest. Untersuchungen ergaben später, dass die Banknote tatsächlich echt war.
Gjini verbrachte 31 Tage im Gefängnis. Er wurde in einer Zelle mit vier weiteren Insassen untergebracht. In der Zelle gab es kein richtiges Bett und Gjini war gezwungen, auf dem Boden zu schlafen.
Sein traumatisches Martyrium begann umgehend. Gjinis Zellengenossen beschlossen, ihn zu erniedrigen. Sie zwangen ihn, immer wieder den Boden zu wischen, und traten und schlugen ihn regelmäßig. Die Insassen ließen Gjini die ganze Nacht in kaltem Wasser stehen. Er durfte sich nicht bewegen. An seinen Füßen bildeten sich Geschwüre und offene Wunden. Gjinis Zellengenossen drohten, ihn umzubringen, wenn er der Gefängnisleitung die Misshandlung meldete.
Laut Gjini betäubten ihn die Zellengenossen später und vergewaltigten ihn. Anschließend rasierten sie ihm den Kopf und die Augenbrauen, um ihn als Vergewaltigungsopfer zu kennzeichnen. Gjini behauptete, dass die Gefängniswärter Bescheid wussten, was mit ihm geschah, doch nichts unternahmen, um dem ein Ende zu setzen.
Nach seiner Entlassung beschwerte sich Gjini bei den Behörden über seine Misshandlung. Die serbischen Gerichte stellten schließlich fest, dass er während seiner Haft gelitten hatte, und sprachen ihm € 2.350 als Entschädigung zu.
Gjini, der wegen seines Gefängnismartyriums unter posttraumatischer Belastung litt, war nicht der Meinung, dass der Gerechtigkeit Genüge getan worden war.