Generalsekretärin Marija Pejčinović Burić hat in Brüssel den Europäischen Tag der Justiz – eine gemeinsame Initiative des Europarates und der Europäischen Union – begangen. Sie ergriff das Wort auf der Konferenz zum Thema „Die Rolle der europäischen Institutionen bei der Wahrung der Grundwerte der Rechtsberufe in der Justizverwaltung“, die der Rat der Anwaltschaften der Europäischen Gemeinschaft (CCBE) im Europäischen Parlament organisiert hat.
Pejčinović Burić wies auf die Aufgaben und Probleme hin, denen sich die Angehörigen der Rechtsberufe in Europa gegenübersehen, wobei sie den Schwerpunkt auf die Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) legte.
„KI ist dabei, die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, und die öffentlichen Dienstleistungen, auf die wir angewiesen sind, zu verändern. Dieser Wandel bringt viele potenzielle Vorteile mit sich: mehr Geschwindigkeit, Genauigkeit und Effizienz zum Beispiel. Er wirft aber auch eine Reihe ethischer Fragen auf, die es zu klären gilt. Die Auswirkungen auf die Rechtsberufe sind da keine Ausnahme“, erklärte sie.
Die Europäische Kommission für die Wirksamkeit der Justiz (CEPEJ) des Europarates, das Budapester Übereinkommen über Computerkriminalität und das Übereinkommen zum Schutz des Menschen bei der automatischen Verarbeitung personenbezogener Daten (SEV Nr. 108) wurden ebenfalls hervorgehoben.
Im weiteren Verlauf des Tages traf die Generalsekretärin die Vizepräsidentin der EU-Kommission und Kommissarin für Werte und Transparenz, Věra Jourová. Im Mittelpunkt des Meinungsaustauschs standen der Beitritt der Europäischen Union zur Europäischen Menschenrechtskonvention, die laufenden Verhandlungen über den Entwurf für ein Übereinkommen des Europarates zum Thema künstliche Intelligenz und das Schadensregister im Zusammenhang mit der Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine.